Volksquerschnitt auf der „Süd“

Von Niklas (Gastblogger)
Jeder kennt die „gelbe Wand“. Die Dortmunder Südtribüne ist die größte Fankurve Europas und gehört zugleich zu einem der erfolgreichsten Clubs der letzten Jahre. Seit klar wurde, dass über diese Wand ein Film entsteht – der ab jetzt in den Kinos läuft -, erwartete vermutlich jeder einen mit dem Sportlichen verknüpften Unterhaltungsfilm.
Interessant ist, dass es genau das nicht geworden ist. Keine einzige Szene vom Spielfeld wird gezeigt. „Langweilig“, mag sich der eine oder andere denken. Und auch ein Spielfilm ist es nicht geworden. Den Reiz des Streifens macht vielmehr aus, dass dokumentiert wird, wie viele verschiedene Persönlichkeiten aus verschiedenen Gesellschaftsschichten aufeinander treffen auf diesen paar Quadratmetern. Elf an der Zahl werden verfolgt während eines Bundesligaspiels. Und der Regisseur Klaus Martens klammert keine Schicht aus: Eine Prostituierte gibt es zum Beispiel ebenso wie einen Professor.
Was die Menschen in diesen 90 Minuten verbindet, ist der einzige wirklich sportliche Aspekt des Films: Den BVB siegen zu sehen. Das ist der Kern des Films: Diese eine Sache ist es, die verbindet.
Entstanden ist dadurch ein Querschnitt durch die Gesellschaft Deutschlands, besonders des Ruhrgebiets – verbunden mit herrlich viel Emotion und Leidenschaft.
BVB-Spieler Kevin Großkreutz bringt es auf den Punkt: „Der Film ist einfach überragend. Genau so ist es auf der Süd.“