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    Abschied oder Ankunft? – Teil 4: Immortalitas?

    Nun: »Hier ist die Zeit stehen geblieben – und jeder Versuch, dieser Gewissheit zu entrinnen, muss sich als vergeblich erweisen«, erklärte ich, nachdem die dritte Geschichte zu Ende gegangen war. Wir durchlebten eine Abfolge ephemerer Begebenheiten, denen allesamt eine überzeitliche Wirksamkeit zukam. Diese jedoch erschöpfte sich gerade in ihrer zeitlichen Einschränkung: Gerade weil diese Narrative der Stimme, der Schulnostalgie oder des Nihilismus jeglicher Konstanz und Beständigkeit entsagten, vergingen sie und vergingen zugleich nicht: Letzteres, insofern sie auch nach ihrem materiellen Ende – in die Erinnerung zurückgerufen – von gleicher Lebendigkeit waren und sich nicht mehr umkehren ließen. Was sich einmal zugetragen hatte, zehrte immerdar vom Ganzen, wiewohl nur als noch…

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    Abschied oder Ankunft? – Teil 3: Im Luftschiff der Nihilisten

    Erneut hob sie zu sprechen an und verlas das dritte Kapitel: »Es ist jedes Mal aufs Neue bemerkenswert, die Wolkendecke zu durchbrechen, findest du nicht?«, entgegnete Anastasia dem Trübsinn ihres Gegenübers, als sie ein Glas sprudelnde Brause an ihre Lippen führte und das Schiff über die Erde samt ihren allzu irdischen Belangen hinwegflog. »Wir sind Nihilisten«, erwiderte Anastasias Gegenüber eindringlich. »Bisweilen müssen wir eine stoische Betrübnis an den Tag legen und uns unserer Emotionen entäußern, zu unbeschwerter Spontaneität gelangen.«