Sprache
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Die neue Droge KI – Risiken und Nebenwirkungen von ChatGPT
Künstliche Intelligenz (KI) ist schon länger kein Thema von futuristischen Filmen, in denen Autos fliegen können und menschliches Leben auf fernen Planeten möglich ist. Durch das neueste Modell “ChatGPT” ist KI keine ferne Fantasie mehr sondern alltagstauglich geworden.
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Post- und Transhumanismus – was bedeutet das eigentlich?
Vor dem Hintergrund immer brisanter werdender KI-basierter Anwendungen und Bestrebungen einzelner, den menschlichen Körper zugunsten einer vermeintlich unsterblichen Hülle zu überwinden, fallen nicht selten Begriffe wie Post- und Transhumanismus. Häufig ist bei diesen auf den ersten Blick akkurat anmutenden Fachtermini jedoch unklar, wofür sie im Einzelnen stehen und wie sie sich voneinander abgrenzen lassen.
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Wortspiele – Mehr als nur Scrabble
Jüngst fand wieder einmal die SPIEL, der größten Spielemesse der Welt, in Essen statt. Die Besucherzahlen zeigen seit Jahren, wie beliebt die edle Kunst des analogen Brettspielens bei Erwachsenen ist. Spielen ist beileibe nicht nur etwas für Kinder und wie kaum eine andere Tätigkeit geeignet, Menschen und Generationen zusammenzubringen. Das Weihnachtsfest allerdings kommt auch wieder so überrachschend wie immer. Anlass genug, einige Spiele zu betrachten, die Wörter als wesentliches Spielelement einsetzen. Die Spiele sind nicht immer brandaktuell, haben aber jedes für sich einen anderen Mechanismus, Sprache als spielerisches Element einzusetzen. Ein Gastbeitrag von Michael Kühnapfel
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Fußball-ABC für Wiedereinsteiger
Als Kind war ich großer Fußballfan. Ich habe nicht nur selbst gespielt, sondern auch gerne zugeschaut und das ein oder andere Spiel im Stadion gesehen. Als ich älter wurde, verschwand das Interesse für eine ganze Weile. Erst vor ein paar Jahren kam es wieder und der Fußball zog mich wieder in seinen Bann, wie ich es von damals kannte – manchmal ist es spannend zu sehen, wie man als Erwachsener zu den Dingen zurückkehrt, die einen als Kind so sehr begeistert haben. Als ich wieder anfing, Spiele im Fernsehen zu sehen, fiel mir auf, dass sich die Sprache, mit der über Fußball gesprochen wird, verändert hatte.
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Fechten, aber mit Worten – eristische Dialektik nach Arthur Schopenhauer
Dem rhetorischen Säbelrasseln und dem akademischen Disput scheint seit alters her eine gewisse Magie innezuwohnen, die sich nicht auf systematisch angeleitete Wahrheitssuche im wissenschaftlichen Kontext restringieren lässt. Wenngleich gerade letztere in den meisten geisteswissenschaftlichen Studien eine ebenso erheiternde wie unerlässliche Praxis darstellt, so kann es gleichwohl niemandem zum Schaden gereichen, wenn er sich ergänzend auch mit der Kunst befasst, die einzig und allein der Überzeugung des Gegenübers und dem Bestehen von Meinungen im offenen Gespräch zugedacht ist. Eine solche Kunst, recht zu behalten, findet sich bei dem deutschen Philosophen Arthur Schopenhauer auch als eristische Dialektik – und zwar in der vor diesem Hintergrund verfassten und seinem Nachlass entstammenden Schrift, die…
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Die geheimnisvolle Sprache der Fruchtbarkeitssymbole
Der kritische Geist zeichnet den Menschen in seiner Einzigartigkeit aus. Durch die Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen zum Leben und Tod, sowie das Hinterfragen der Bedeutung der ihn umgebenen Welt, bildeten sich im Laufe der Jahrtausende Glaubenssysteme, welche versuchen die Antworten zu diesen Fragen zu liefern. Innerhalb der Glaubenssysteme hat sich eine Sprache von Zeichen und Symbolen herausgebildet, welche bis heute besteht.
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Sprache und Perfektion – ein Plädoyer für mehr Nachsicht
„I come here as a truly European by heart.“ So lautete eine von Annalena Baerbocks Aussagen während ihrer Antrittsrede in Brüssel als neue Außenministerin. Die Rede ging Baerbock gut über die Bühne, ihre Worte waren verständlich. Die Tage darauf hagelte es trotzdem Kritik, denn: „Oh Gott, dieser deutsche Akzent!“ „Die will ihr Masterstudium in England absolviert haben?“ „Klingt eher nach Hauptschulenglisch…“ Offenbar war Sprach-Deutschland nicht zufrieden. Doch wieso eigentlich? Wo liegt das Problem darin, dass eine deutsche Politikerin beim Englischsprechen einen deutschen Akzent aufweist?
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Schlamassel, Gemauschel, Mischpoke – Antisemitismus oder jüdisches Erbe?
„Jetzt aber mal Tacheles!“ – Es sind Ausdrücke wie diese, die ursprünglich aus dem Jiddischen stammen. Sie sind Teil unserer Alltagssprache geworden und werden oft in Form von Redewendungen verwendet. Das Wissen um ihren Ursprung ist jedoch nicht so verbreitet, wie man meinen könnte. Viele Begriffe wurden eingedeutscht und sind deshalb in ihrer Schreibweise nicht mehr klar als jiddisch erkennbar. Welche jiddischen Lehnwörter kennt das Deutsche und was bedeuten sie? Spielt die Wortwahl eine Rolle in unserem Umgang mit dem Judentum? Und wie steht es um den Antisemitismus? Kann er Spuren in der Sprache hinterlassen und diese weiter transportieren?
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„Les rêveries du promeneur solitaire“ – Teil II
Jean-Jaques Rousseau ist zweifellos einer der wesentlichen Autoren der Epoche der Aufklärung. Diese Rolle ist ihm zweifelsohne zuzuerkennen. Dabei suchte Rousseau in seinem Schaffen und Denken oftmals die Opposition zu seinen Zeitgenossen, was ihn als kritisch-reflektierten Gegenpol einer fortschrittsgewandten Gesellschaft charakterisiert. Neben seiner Kritik an dem Selbstverständnis der intellektuellen Elite und der Weiterentwicklung der hobbesschen Vertragstheorie, ist auch sein Einfluss auf die Erziehungspädagogik herauszustellen. Das aber wohl persönlichste Werk stellt Les rêveries du promeneur solitaire dar. (Teil I)
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Das i-Tüpfelchen
Böse Zungen behaupten, dass dem Deutschen das Jammern in die Wiege gelegt sei und er über Generationen ein spezielles Hirnareal ausgebildet habe: den Jammerlappen. Wenn der Deutsche einmal doch den Gipfel der Glückseligkeit erreicht, so geschieht das nur im ganz Kleinen. Etwa mit dem Sahnehäubchen, der Kirche auf der Torte oder dem Tüpfelchen auf dem i. Gerade das i-Tüpfelchen hat mich seit frühester Kindheit beschäftigt. Allerdings nicht als rhetorisches Stilmittel – so hochbegabt war ich zum Leidwesen meiner Verwandtschaft auch wieder nicht. Sondern als Geschäftsname eines inzwischen verschwundenen Kurzwarenhändlers im ostwestfälischen Herford. Ich war noch ein Kindergartenkind und zählte die Minuten wie Stunden, in denen meine Mutter beim Kurzwarenhändler Stoffe…