24 bunte Türen
Zu der Vorweihnachtszeit gehört ein Adventskalender – und zwar der selbstbefüllte von Mama, zumindest ist das bei mir so. Diese Tradition gibt es in vielen deutsche Haushalten und ich finde, es ist eine schöne Art sich auf das Fest vorzubereiten und vor allem darauf zu freuen. Dabei ist es gar nicht so einfach Vorfreude bei den Liebsten mit dem Adventskalender auszulösen: Für meine Schwester ohne Schokolade, für mich ohne Weingummi und mein Bruder hat den Adventskalender unabhängig von der Füllung eh schon immer in der ersten Woche geplündert.
Der Adventskalender ist übrigens eine deutsche Erfindung. Früher hängten religiöse Familien 24 Bilder auf oder legten Strohhalme in eine Krippe, einen Halm für jeden Tag. Auch die Adventskerze bereitete schon damals Freude. Während des Nationalsozialismus sollte Weihnachten zur Wintersonnenwende werden und in den Adventskalendern wurden biblische Motive durch Märchenfiguren und Gottheiten ersetzt.
Heute gibt es den Adventskalender in verschiedensten Variationen. Um die Kalender in der ganzen Welt vermarkten zu können gibt es auch Adventkalender mit alkoholfreien Pralinen und welche, die islamische Elemente aufgreifen.
Fernab von Pralinen und Gummibären finde ich auch Tee-Adventskalender toll. Eine bunt gemischte Teesammlung, die in verschiedenfarbigem Papier mit Zahlen verpackt vom 1. bis zum 24. Dezember jeden Tag einen leckeren Tee bereit hält. Diesen Tee kann man nicht mal eben, wie ein Stück Schokolade sich in den Mund schieben, sondern man nimmt sich einen kleinen Moment Zeit. 15 Minuten Pause am Nachmittag und ein Geschmack, der vielleicht noch unbekannt war. Hier bekommt auch die in der hektischen vorweihnachtlichen Zeit so wichtige Besinnung etwas Raum. Ähnlich ergeht es mit einem Kalender, der mit 24 Gedichten gefüllt ist. Jeden Tag begleiten ein paar schöne Verse durch den grauen Wintertag. Einen lyrischen Adventkalender gibt es auch ganz umsonst hier mit Gedichten, die von Schülern vorgetragen werden.
Eine wirklich besondere Form des Adventskalenders gibt es auch bei unseren Nachbarn in der Schweiz und Österreich: In einer Straße oder Siedlung werden die Häuser mit Zahlen von 1-24 versehen und an den entsprechenden Tagen die Fenster geschmückt und beleuchtet oder die Bewohner und Nachbarn treffen sich in dem jeweiligen Haus an dem Tag auf Punsch und Plätzchen. Das lässt sich sicherlich auch im kleinen Rahmen mit Freunden und Familie umsetzen und schafft Momente der Besinnung und Vorfreude für Groß und Klein.
Eine schöne Vorweihnachtszeit wünscht euch
Eure Paula