„die Mutter schüttelt’s Bäumelein, da fällt herab ein Träumelein…“ – vom Träumen
Träume sind ein bisher nicht abschließend geklärtes Phänomen. Neurophysiologen vertreten die Meinung, dass Träume keinerlei Bedeutung für die Psyche haben, jedoch können Träume nach tiefenpsychologischer Prüfung Sinn ergeben. Sigmund Freud revolutionierte die Traumforschung und vertrat die Auffassung, dass in Träumen unterbewusste Wünsche zum Ausdruck kommen.
Fest steht, jede Nacht wird geträumt, überall auf der Welt. Seit 1959 ist dank des Neurologen Michel Jouvet klar, dass es zwei Schlafzustände gibt. Wer aus der Tiefschlafphase geweckt wird, erinnert sich nicht an seine Träume, wer in der REM-Phase geweckt wird, hingegen schon – Frauen erinnern sich häufiger. Die REM-Phase kennzeichnet sich durch Augenbewegungen (Rapid-Eye-Moment) und während dieser Phase, die drei bis vier mal pro Nacht von jedem durchschlafen wird, ist das Gehirn aktiv wie im Wachzustand.
Wer seine eigenen Träume genauer unter die Lupe nehmen will, sollte einige Ratschläge von Traumfordern beachten: Es ist hilfreich, die Träume direkt nach dem Aufwachen aufzuschreiben, wer nachts wach wird und denkt „Das sollte ich notieren!“ es aber nicht tut, erinnert sich am nächsten Morgen meist nicht mehr. Also Zettel und Stift oder gleich ein Traumtagebuch auf dem Nachttisch deponieren. Da wir uns wenn wir aus dem Tiefschlaf geweckt werden, nicht an unsere Träume erinnern, ist es hilfreich, sich in REM-Phasen wecken zu lassen. Diese Phase ist ca 90 Minuten nach dem Einschlafen und in den frühen Morgenstunden wahrscheinlich.
Ein großes Thema beim Träumen sind auch Albträume. Es gibt ganz typische Träume, die viele Menschen nachts beschäftigen. Hierzu gehören Träume von Verfolgungen, Prüfungen und dergleichen. Diese sind übrigens geschlechts- und kulturübergreifend. Solche Albträume muss man nicht einfach hinnehmen und regelmäßig durchlaufen. Ein Traumbericht ist eine Möglichkeit, die unruhigen Träume zu verbannen. Dazu wird der wiederkehrende Traum aufgeschrieben und eine zusätzliche Person eingebaut, die das Traumgeschehen wendet. Wer die Geschichte am Tag mehrmals liest, kann so auch seinen Traum verändern.
Eine besondere Form des Träumens sind sogenannte Klarträume. Bei denen kann der Träumer seinen Traum bewusst wahrnehmen und ihn sogar steuern. Bei diesen Träumen ist das Stirnhirn, welches für kritische Berwertungen zuständig ist, deutlich aktiver. Etwa die Hälfte aller Menschen soll schonmal einen Klartraum erlebt haben und so verwundert es nicht, dass der Klartraum es 2010 mit „Inception“ auch schon ins Kino gebracht hat.
Ob und welche Bedeutungen unsere Träume haben, muss weiter unklar bleiben, aber Träume können ganz phantastische Erlebnisse und Reisen sein.