Kopenhagen in Wien – Theater mit Charme

Ich war in Wien. Die lang ersehnte Auszeit begann, als ich in das Flugzeug stieg – endlich! Angekommen war ich in einer wunderschönen Stadt, deren zahlreiche Gebäude im Jugendstil verzaubern. Und ich mag das Leben in Wien mit den gemütlichen Kaffeehäusern und der stets höflichen Wiener Mundart. So wurde Sachertorte gegessen, Schloss Schönbrunn und den Stephansdom besucht und das Theater. „Die Kommune“ von Thomas Vinterberg und Mogens Ruko war das Stück meiner Wahl und im Vorhinein stellten sich mir einige Fragen: Was trägt der Wiener im Theater? Sprechen die eigentlich Hochdeutsch? Kriege ich überhaupt noch Karten an der Abendkasse?
An der Abendkasse habe ich 30 Minuten vor Beginn zwei Karten ergattern können. Parkett, Reihe 6, 8,00 Euro. 8,00 Euro! Statt eigentlich 51,00 Euro, ein Konzept, dass es in vielen Theatern gibt. Denn kurz vor der Vorstellung werden an Studenten, Schüler, Auszubildende die restlichen Karten, meiner Meinung nach, zu einem eher symbolischen Preis abgegeben. Ich hatte richtig Glück und erwischte den perfekten Platz, nahm Platz und das Stück begann:
In den 70ern in Kopenhagen findet sich eine Wohngemeinschaft aus, wie sie sich selbst beschreiben, „sexwilligen, toleranten, klugen, politisch aktiven, offenen und herzlichen Menschen, die eins mit ihrem Karma sind“, zusammen. Dieses Zusammenleben wird auf die Probe gestellt, als Erek, der das Haus geerbt hat in dem die Kommune lebt, sich von seiner Frau Anna trennt und fortan mit neuer Freundin und bisheriger Familie in der Wohngemeinschaft lebt.
Die Schauspieler lieben, leben und tanzen auf der Bühne und der Zuschauer wird durch die Musik der 70er und durch direkte Ansprache in das Stück geradezu hineingezogen. Dabei sprechen sie übrigens Hochdeutsch, Bayrisch und auch die Wiener Spracheigenheiten finden ihren Platz.
Nach zwei Stunden kehrte ich zurück aus Kopenhagen und war begeistert von Schauspielern, Stück und dem Ambiente des Akademietheaters.
Und, um das noch zu klären, in Wien findet man von Anzugträgern bis zu Leuten, die noch ihre Arbeitshose anhaben, alles im Publikum vertreten.
Eure Paula