Warum sagt man eigentlich … (Teil 4)

„Alter Schwede!“, wenn man seine Verwunderung zum Ausdruck bringen möchte? Warum ist man sich nicht „grün“, wenn man nicht gut miteinander klar kommt und weshalb „schlägt es 13“ und nicht zwölf, wenn wir besonders aufgebracht sind? Wieso sprechen wir vom „A und O“, wenn wir das Wesentliche oder das Entscheidende einer Sache hervorheben möchten? Woher unsere Redewendungen kommen wird im Nachfolgenden ausgeführt …

Alter Schwede

Als Ausdruck unseres Erstaunens und unserer Verwunderung erinnern wir uns oft an unsere skandinavischen Freunde und rufen „Alter Schwede!“ Dieser Ausdruck war ursprünglich anerkennend gemeint und galt einst erfahrenen schwedischen Soldaten. Nach dem Dreißigjährigen Krieg warb der damalige preußische Kurfürst Friedrich Wilhelm I. altgediente schwedische Soldaten als Ausbilder für das preußische Heer an. Da die angeworbenen Soldaten bereits ein stattliches Alter erreicht hatten, sprach man hochachtungsvoll von Ihnen als „alte Schweden“. Die Soldaten erlangten mit der Zeit eine solche Popularität, dass der Begriff in den allgemeinen Sprachgebrauch übernommen wurde. So sprach man nun stets respektvoll vom „alten Schweden“, wenn man jemanden besonders bewunderte. Nach und nach verfestigte sich die Redewendung als ein Ausdruck unseres des Erstaunens und unserer Verwunderung.

Jemandem nicht grün sein

Wenn man sich nicht sonderlich mag, ist man sich nicht grün. Mit der Farbe hat das erst mal nichts zu tun. Vielmehr geht es darum, dass man nicht „zusammenwächst“. Das Wort „grüene“ kommt aus dem Mittelhochdeutschen und gehörte zu dem Verb „grüejen“ – es bedeutete: wachsen, gedeihen, grünen (ähnlich wie im Englischen das Verb to grow). Im Falle unserer Redewendung „Jemandem nicht grün sein“ bezieht sich das Wort auf die Freundschaft bzw. Beziehung, die vermutlich nicht gedeihen wird.

Jetzt schlägt‘s 13

Als Ausdruck unserer Empörung stellen wir oft aufgebracht fest: „Jetzt schlägt es aber 13!“ Nun,, die 13 hat es nicht leicht: Im Volksglauben ist sie eine Unglückszahl. Viele Hotels haben keine Zimmer Nummer 13, viele Gebäude kein 13. Stockwerk oder es gibt beispielsweise keine 13. Sitzreihe in einem Flugzeug. Kurzum: Mit der 13 scheint irgendetwas nicht zu stimmen, sie gilt als nicht heilig und unheilbringend. Dass unsere Uhr im Zwölfstunden-Takt eingestellt wurde verstärkt diesen Aberglauben. Würde eine Uhr nun unüblicherweise dreizehn Mal schlagen, sann stimme etwas ganz und gar nicht und dann hat – so will es der Aberglaube – bestimmt der Teufel seine Hand im Spiel. Beim dreizehnten Schlag ist also das, was über das Ziel hinausspringt und das Maß sprengt. So kommt es dann auch dazu, dass es „13 schlägt“, wenn unserer Ansicht nach, jemand über das Ziel hinausspringt und wir besonders aufgebracht und empört sind.

A und O

Grundlegend Wichtiges und Richtiges wird oftmals als das „A und O“ bezeichnet. Diese Redewendung hat ihren Ursprung im griechischen Alphabet: das „A“ steht hierbei für „Alpha“, dem ersten Buchstaben des griechischen Alphabets, das „O“ steht für den letzten des Buchstaben, nämlich für „Omega“. Der Ausdruck „A und O“ ist demnach gleichbedeutend mit „der Anfang und das Ende“. Wer bibelfest ist, kennt die Wendung vermutlich durch eine Bibelstelle aus der Offenbarung des Johannes, aus der hervorgeht: „Ich bin das Alpha und das Omega, spricht Gott, der ist und der war und der kommt, der Herrscher über die ganze Schöpfung“ (Kapitel 1, Vers 8).

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