Ein Teller voll Musik
„Was hörst du dir denn da an?“, „Dieses Lied geht ja gar nicht!“, „Mach die Musik leiser!“, „Verstehst du den Text überhaupt?“, „Musik ohne Text kann ich absolut nicht ausstehen!“
Kommen euch Szenarien wie diese bekannt vor? Nun ja, wie beim Essen sind Geschmäcker und Vorlieben auch in der Musik eben verschieden. Der eine dreht den Lautsprecher voll auf, der andere hat die Kopfhörer auf die leiseste Stufe eingestellt. Der eine hört grundsätzlich nur ein Genre oder einen Musiker, der andere hört eine ganze Palette an Musik.
Ich zähle mich zu der letzteren Gruppe dazu. Wenn ich gefragt werde, was mein Musikgeschmack (ganz nebenbei handelt es sich bei „Musikgeschmack“ um ein äußerst amüsantes Kompositum, wie ich finde) sei, muss ich erst einmal überlegen, wo ich denn anfangen soll. Meine Antwort lautet dann immer: „Ich höre alles Mögliche.“
Doch zu meinem Bedauern geben sich die Fragenden, was durchaus nachvollziehbar ist, nicht so schnell zufrieden… Also gut (bitte zügig lesen): Ich höre gern Instrumentalmusik, vorzugsweise aus der Romantik und dem Impressionismus, obwohl Klassik gelegentlich auch angenehm ist, Jazz ist eine tolle Musik für den Abend, gerne motivierende und epische Filmmusik am Morgen und für zwischendrin, Trap, EDM, Lo-fi, Hip-Hop, K-Pop, Dubstep, … (kurze Atempause)
Die Liste würde nicht aufhören. Da gefällt mir eine kurze Antwort doch lieber…
Ist es denn wirklich möglich nur ein Genre zu hören? Jedes hat doch gewissermaßen seine Reize…
Egal wie viel Musik ich schon kenne, ständig entdecke ich neue. Zur heutigen Zeit ist dies mit Spotify und Co. auch unglaublich einfach. Obschon ich zugeben muss, dass mir oftmals Lieder, die ich zum ersten Mal höre, nicht auf Anhieb gefallen; Nach ein paar Tagen schwirrt mir aber dann ein Ohrwurm im Kopf herum, der mich irgendwie dazu bringt das Lied doch zu mögen… (Geht es nur mir so?)
Gerne höre ich auch Lieder in Sprachen, die ich kaum verstehe. Obwohl dies mehr den Hintergrund hat, dass sich Deutsch für mich etwas unmelodisch anhört. In Sprachen, wie Französisch, Spanisch oder sogar Koreanisch und Chinesisch sind meiner Meinung nach weichere Übergänge möglich, die das jeweilige Lied für mich angenehmer zum Zuhören machen. Und wenn ich die Botschaft des Textes erfassen möchte, ist schnell der Titel und „Textübersetzung“ in eine Suchmaschine eingegeben. Deutsche Lieder, zum Beispiel Schlager, höre ich nur mit meiner Oma, die dann immer lauthals mitsingt und das ist ein wirklich köstlicher Anblick!
Wirklich am schönsten ist es, wenn man mit jemandem gemeinsam Musik hört und dazu singt. Denn Musik ist eine universelle Sprache, die jeder versteht, der zuhört. Sie kann in Worte fassen, was wir nicht aussprechen können. Sie kann in unsere Herzen fühlen, uns ermutigen und trösten. Sie kann uns auf jeder Reise begleiten und uns den Tag versüßen.
Und blickt man über den Tellerrand hinaus und taucht in das gigantische Meer der Musik ein, ist es möglich, wunderschöne Perlen zu finden, die unseren universellen Wortschatz, unseren Teller der Musik, um ein Vielfaches erweitern.