Zwischen den Jahren – wo ist das und wie komme ich dahin?

Die Weihnachtsfeiertage sind vorbei, die Schlemmerei hat ein Ende und der Christbaum hat auch seinen Zweck erfüllt. Die Geschenke wurden verteilt, Traditionen gepflegt und „Last Christmas“ kann nun wirklich niemand mehr freiwillig hören wollen. Die Plätzchen sind fast alle aufgegessen, der Adventskranz ist nur noch ein Elend aus Kerzenstummeln und womöglich ist man erleichtert, dass dieser ganze Trubel und die Familienbesuche nun vorbei sind. Jetzt beginnt eine seltsame Phase. Die Zeit „zwischen den Jahren“. Doch woher kommt dieser Begriff und was genau bedeutet er?  

„Zwischen den Jahren“ beschreibt die Tage zwischen Weihnachten und Silvester, manchmal werden noch die ersten Tage im Januar bis zum ersten Arbeits- oder Schultag nach Urlaub und Ferien mitgezählt oder bis zum 6. Januar, dem Tag der Heiligen Drei Könige. Etwas weniger bekannt ist der Begriff der Rauhnächte, auch Zwölf Nächte oder Rauchnächte genannt. ‚Rauh‘ geht dabei auf die Übersetzung ‚haarig‘ zurück und spielt auf mit Fell bekleidete Dämonen an, die nachts ihr Unwesen treiben. Eine Bauernregel besagt zudem, dass das Wetter an diesen Tagen auch das Wetter für die kommenden 12 Monate bestimmt. Der Begriff „zwischen den Jahren“ geht wohl bis ins frühe Mittelalter zurück, als es den römischen und den christlichen Kalender gab. Nach mehreren Reformen kam es erst im 17. Jahrhundert dazu, dass der 1. Januar als Jahreswechsel festgelegt wurde. Bis dahin galt der 6. Januar als Jahresanfang, Heiligabend hingegen bereits als Jahresende.

Für viele von uns (zumindest jene, die westeuropäische Weihnachten feiern) bedeuten die Tage zwischen den Jahren Erholung, Geschenke retournieren und die Reste vom Raclette essen. Vorausgesetzt natürlich, sie müssen an den Tagen nicht arbeiten oder wenn, dann nur, damit das Büro besetzt ist. Durch letzteres fühlt sich diese Zeit nämlich auch so seltsam an. Das alte Jahr ist noch nicht ganz vorbei, das neue aber auch noch nicht ganz da. Neue Projekte laufen eh erst irgendwann im Januar wieder an, alte sind aber bereits abgeschlossen. Die Neujahrsvorsätze beginnt man nicht schon am 29. Dezember, aber eben auch nicht unbedingt schon am 1. Januar. Und steht zwischen den Jahren auch noch die wichtigste Frage im Raum: Was mache ich eigentlich an Silvester?…

Im diesem Sinne wünschen wir unserer Leserschaft einen guten Rutsch ins neue Jahr und nur das Beste für 2022!

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