Traum oder Realität?
Träume sind schon wirklich faszinierend. Seit meiner Kindheit träume ich sehr lebhaft und erinnere mich auch an viele Träume. Als ich im Kindergarten war, träumte ich einmal davon, dass meine Freundinnen und ich Feenflügel besaßen und zum Kindergarten flogen.
Das Gefühl zu schweben, empfand ich im Traum als außerordentlich real und das faszinierte mich als Kind. Ich träumte vom Skateboard fahren auf Hauptstraßen, vom Pferdereiten auf dem Schulhof und noch Verrückteres. Manchmal musste ich im Traum so lachen, dass ich davon aufgewacht bin, weil ich während dem Schlafen wirklich gelacht habe.
Aus meinen Träumen wurden irgendwann richtige Geschichten und ich begann diese aufzuschreiben. Allerdings beendete ich diese Angewohnheit ziemlich schnell, da ich beim Aufschreiben meinen Traum verfälschte. Ein Traum ist bei mir wie ein Film, bei dem Übergangsszenen fehlen. Ich sehe immer nur eine Szene und dann eine andere. Dabei können die beiden Szenen so unterschiedlich sein wie Tag und Nacht. Beim Aufschreiben meiner Träume muss ich einen Übergang hinzufügen, damit die Szene Sinn ergibt, was sich als äußerst schwierig erweist, denn im Traum ergibt alles Sinn. Durch das Hinzufügen von Passagen ist es aber nicht mehr der Traum, den ich geträumt habe, sondern eher eine Interpretation des Traumes. Deswegen versuche ich die wirklich markanten Szenen, so oft im Kopf zu wiederholen, bis ich sie nicht mehr vergessen kann. So konnte ich mir auch unglaublich viele Träume, die ich in meinem noch eher kurzen Leben geträumt habe, merken.
Manchmal sind meine Träume derart real, dass ich kurz überlegen muss, ob das Ereignis wirklich passiert ist oder nicht. Meistens passiert so etwas, wenn ich jemanden etwas Wichtiges sagen muss, es der Person auch schon gesagt habe, aber dann davon träume, dass ich es der Person noch sagen muss. Dies führt zu einem richtigen Chaos in meinem Kopf und das Gefühl eines Déjà-vu ergreift mich, sobald ich denjenigen nochmal auf das Wichtige anspreche.
Ganz witzig wird es bei luziden Träumen. Wenn ich so eine Traum habe, ist mir nicht hundertprozentig bewusst, dass ich träume, dennoch kann ich den Traum so gestalten wie ich möchte. Zum Beispiel bin ich im Traum mit einem Auto gefahren, das mir absolut nicht gefällt. Dann wechselte ich einfach das Auto. Das erste Auto hat sich in ein Auto verwandelt, welches ich gerne mal fahren möchte. Häufig besuchen mich luzide Träume nicht, aber wenn, dann ist eine Menge Spaß vorprogrammiert.
Und das ist das Interessante an Träumen. Sie geben unsere vergangenen Erfahrungen und unsere Wünsche in solch einem Wirrwarr wider, dass es nach dem Aufwachen eine Herausforderung wird, den Ursprung des einzelnen Traumes zu identifizieren.
Wer weiß, vielleicht zeigen uns unsere Träume auch die Zukunft?