Kleinkriegsgärtner und Gartenpiraten
„Guerillia Gardening“ (aus dem Spanischen, Guerillia= kleiner Krieg) heißt das Phänomen, welches dazu führt, dass eine Laterne, ein Seitenstreifen oder eine Verkehrsinsel dem Betrachter ein Schmunzeln ins Gesicht zaubert. Meist bei Nacht und Nebel werden solche Plätze mit Pflanzen oder auch Gemüse bestückt. Diese urbane Gärtnerei war ursprünglich eine behutsame Form des politischen Protests. Mittlerweile schwingt die Gesellschaftskritik bei vielen städtischen Gärtnern mit, ist aber nur ein Aspekt neben der Verschönerung und Kreativität. Das anonyme Auftreten der in der Regel jungen Leute, die teilweise Vermummung und Vokabeln wie „Samenbomben“ (Kugeln aus Erde und Samen, die eine Begrünung von schwer zugänglichen oder sehr belebten Orten möglich machen) verweisen noch auf den Ursprung als Protest. Besonders verbreitet sind die bunten Pflanzen an den sonst grauen und tristen Orten in Großstädten, insbesondere in Vierteln, in denen viele Studenten und Kreative leben. Viele Städte und Gemeindeverwaltungen freuen sich über die Bepflanzung, obwohl es auch als Sachbeschädigung angesehen werden kann.
Eure Paula