Herr(bst)liche Speisen
Wie jedes Jahr zur Kürbisnacht habe ich auch in diesem Jahr meine Freunde zu Speis, Trank und Gruselatmosphäre gebeten. Der Kürbis stand vor der Tür, um den Suchenden den Weg zu weisen, zahlreiche Kerzendochte waren gezündet. Künstliche Spinnennetze hingen von den Lampen herab und auf dem Herd brodelte ein Topf mit einem feurigen texanischen Gefängnis-Eintopf. Ein Gericht, das durch seine Schärfe wärmt und durch seine gehaltvollen Zutaten mächtig sättigt, also genau das richtige für den stürmischen Herbst.
Texanischer Gefängnis-Eintopf (Texas Jailhouse Chili)
Für einen großen Topf (12 Portionen) braucht man 1.5 kg Rindergulasch, 0.5 kg Hackfleisch, 0.5 kg Chorizo (spanische Paprikawurst) in Scheiben oder Würfel geschnitten, 4 Zwiebeln, 3 Knoblauchzehen, 250 g Tomatenmark, 500 g gewürfelte Tomaten ohne Haut (oder aus der Dose), 100-150 g Zartbitterschokolade, 3 Dosen dunkles Bier und 1-2 Esslöffel Zwiebelschmalz o.ä.
Dazu Kräuter und Gewürze: frische Chilischoten je nach gewünschter Schärfe – mit 2 Schoten wird es schon ordentlich, aber noch angenehm scharf, 3 Teelöffel gemahlener Kreuzkümmel, 1 Teelöffel gemahlener Estragon, 1 Esslöffel Zucker, 1 Esslöffel Salz, 1 Esslöffel schwarzer Pfeffer, 2 Esslöffel gerebelter Oregano, 3 Esslöffel gehackte glatte Petersilie, 1 Esslöffel Worcestersoße sowie 1 Esslöffel Essig.
Für die Zubereitung brät man das Rindfleisch in Schmalz scharf an, nimmt es dann wieder aus dem Topf heraus und stellt es beiseite. Nun gibt man das Hackfleisch mit den Zwiebeln in den Topf und bräunt es. Anschließend kommen die Worcestersoße, die gehackten Knoblauchzehen und die ebenso gehackte Petersilie hinzu – und mit dem Bier wird es abgelöscht. Nun kommt das Rindfleisch wieder mit hinein und auch die übrigen Zutaten kommen sämtlich in den Topf. Nach etwa 2 Stunden köcheln ist das Rindfleisch zart. Sollte die Soße derweil noch etwas Wasser bedürfen, nur zu.
Lässt man den Eintopf nun über Nacht ziehen, kann er seine Aromen und seine Schärfe entfalten (frische Chilis benötigen nämlich etwas Zeit um ihr gesamtes Schärfevolumen zu entfalten, getrocknete hingegen schaffen das sofort). Um die Schärfe zu regulieren, reicht man traditionell Bohnen dazu. Diese sind aber auch gut ersetzbar durch Kartoffeln, Brot oder Nudeln.
Vorspeise
Was ebenso gut zum Herbst passt, sind Pilzgerichte. Dabei eignen sich als Vorspeise zum Beispiel gefüllte Riesenchampignons. Dazu füllt man so viele große entstielte Champignonköpfe wie man möchte mit folgender herzhafter Füllung, die für 12 Köpfe reicht:
Etwa 150 g Rinderhackfleisch mit je einem Esslöffel Petersilie, Olivenöl und Paniermehl vermischen. Dazu eine zerhackte Knoblauchzehe sowie eine handvoll kleingeschnittenen Käse (Gouda, Parmesan oder Emmentaler) und etwas Salz und Pfeffer.
Nach dem Füllen schiebt man die Pilze auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech in den auf 180° vorgeheizten Backofen und wartet ca. 20 Minuten – und schon ist die Vorspeise fertig.
Für eine vegetarische Variante ergänzt man das Hackfleisch einfach durch gekochten Reis. Und im Sommer ergänzt man die Pilze einfach durch Tomaten 😉
Nachspeise
Der krönende Abschluss eines Menüs ist schließlich der Nachtisch. Ein Dessert, das schon durch die Farben seiner Bestandteile perfekt zum Herbst passt und eigentlich die wohlschmeckendste Süßspeise der Welt ist, ist ein klassisches Tiramisu:
Für etwa 8 Portionen nimmt man 4 Eier, 80 g Zucker, 500 g Mascarpone, 200-250g Löffelbiskuits, einen Becher Kaffee, 2 Esslöffel Kakaopulver, 1 Prise Salz.
Zunächst trennt man das Eigelb vom Eiweiß der Eier. Anschließend wird das Eiweiß mit einer Prise Salz zu Eischnee geschlagen. In einer andere Schüssel schlägt man die Eigelbe mit dem Zucker schaumig und rührt dann den Mascarpone mit ein. Nun wird noch der Eischnee unter die schaumige Eigelb-Zucker-Mascarpone-Masse gehoben.
In eine flache Schüssel oder Auflaufform legt man die mit einer Längsseite in Kaffee getauchten Löffelbiskuits einen neben den anderen und bestreicht sie mit der Mascarpone-Masse. Darauf wird noch eine weitere Lage der Kaffee-getränkten Kekse geschichtet, auf die wiederum eine weitere Schicht Mascarpone-Masse gestrichen wird. Zum Schluss stäubt man das Kakaopulver über das Tiramisu und lässt es mindestens 6 Stunden im Kühlschrank ruhen.
Einen genussvollen Herbst wünscht
Lisa