Monika Feth: Der Libellenflüsterer

Der siebte Band der Thriller rund um die junge Jette reiht sich rein äußerlich in das Bild seiner Vorgänger ein: Ein Titel, der vieles bedeuten könnte, und ein Buchcover, das mit Seerosen bedeckt ist – Mord und TotschlagMonika_Feth_2013 scheinen fehl am Platz, doch dahinter könnte vieles stecken.
Wie schon bei den anderen Thrillern der Bestsellerautorin spielt die junge Psychologiestudentin Jette Weingärtner die Hauptrolle, die sich immerzu in gefährliche Situationen begibt und der Polizei gerne die Arbeit abnimmt.
Im siebten Band der Reihe, „Der Libellenflüsterer“, steht zudem Jettes beste Freundin und Mitbewohnerin Merle im Mittelpunkt der Geschichte: Merle arbeitet mit Leib und Seele in einem Tierheim und ist eine engagierte Tierschützerin. Für ein renommiertes Magazin der Branche soll sie einen Artikel über Tierquälerei schreiben. Bei ihren Recherchen, die ihr merklich auf den Magen schlagen, stolpert sie über einen Fall aus ihrer Vergangenheit: Sie hatte einen Hund an einen jungen Förster vermittelt, der auf den ersten Blick ein geeignetes Herrchen darstellte. Nach einiger Zeit wird der Hund jedoch tot aufgefunden und der Besitzer wird angeklagt – und freigesprochen. Merle verfolgte den Prozess aufmerksam und macht sich noch heute Vorwürfe, da sie den Hund an den vermeintlichen Mörder ausgeliefert hatte. Da sie der Fall nicht ruhen lässt und sie für ihren Artikel nach Antworten sucht, besucht sie den Förster in seinem Haus am Waldrand, wo der Höllentrip für sie beginnt.

Neben der Geschichte von Merle werden auch in diesem Buch verschiedene Perspektiven und Geschichten eingebracht, die im Wechsel erzählt werden. Dem Leser wird nach und nach vorgeführt, wie alle Stücke zusammenpassen. Neben Jette, die ihrem Traumberuf Polizeipsychologin etwas näher kommen möchte und sich auf die Suche nach ihrer Freundin Merle macht, spielt auch Kommissar Bert Melzig wieder eine wichtige Rolle, obwohl er sich eigentlich im Kloster eine Auszeit gönnen wollte. Denn neben Merle gerät auch der Sozialarbeiter Helge Landau in Gefahr, der die Familie des Försters betreut. Die Familie rund um den jungen Förster Abel Burggraf wird dem Leser näher gebracht, dem schnell vorgeführt wird, zu was der junge Mann fähig ist und worunter seine Frau und seine kleine Tochter leiden müssen. Wie auch schon in den anderen Werken der Reihe gibt es auch in diesem wieder Figuren mit psychischen Erkrankungen. Feth hatte sich in den vorherigen Werken u. a. schon mit Multiplen Persönlichkeitsspaltungen beschäftigt. Im „Libellenflüsterer“ wird die Tochter des Försters vorgestellt, die an Mutismus erkrankt ist und daher ihre Sprache verloren hat. Mit ihrer Puppe Amanda, die sie immerzu bei sich trägt, führt sie in ihren Gedanken Gespräche, welche dem Leser immer wieder Hinweise geben.

Monika Feth schafft es auch im siebten Band der Reihe wieder, dass der Leser sich nicht vom Buch losreißen kann und der Spannungsbogen am Ende so gespannt ist, dass man es kaum aushält. Der intelligente Wechsel der Perspektiven, die altbekannten und neuen Figuren sowie die Handlung der Geschichte machen Lust auf mehr und fesseln.

 

Bildnachweis: „Monika Feth 2013“ von Isabelle Grubert – Verlagsgruppe Random House,  über Wikimedia Commons