Aladdin – das Musical
Europas Musicalhauptstadt Hamburg hat eine neue Attraktion: den Broadway-Erfolg Aladdin. Seit einem Jahr begeistert das Musical in der Neue Flora in Hamburg. Ich durfte eine Vorstellung vor kurzem besuchen und habe hier meine Eindrücke und den Inhalt des Musicals kurz zusammengefasst.
Aladdin lebt in dem beschaulichen Städtchen Akrabah und ist allen als Langfinger bekannt. Mithilfe eines Dschinnis, der ihm drei Wünsche erfüllt, versucht er das Herz der Prinzessin Jasmin zu erobern. Dabei ahnt er jedoch nicht, dass er Teil einer bösen Intrige des Wesirs Dschafar ist, der durch eine Heirat mit Jasmin Sultan werden möchte.
Ich habe die Vorstellung an einem Freitagabend gebucht, die Tickets haben wir ungefähr eine Woche vorher online bestellt und uns zuschicken lassen. Bei der Sitzplatzauswahl waren wir erstaunt, wie wenig verfügbare Plätze es noch gab. Zu Beginn der Vorstellung stellten wir dann fest, dass die Vorstellung nur zu 75% ausverkauft war. Kurzerhand setzten wir uns einige Reihen weiter nach vorne, um das Spektakel auf der Bühne besser bewundern zu können.
Ich liebe Musicals und hatte schon die Möglichkeit, mehrere Stücke in London und New York City sehen zu dürfen. Deshalb habe ich relativ gute Vergleichsmöglichkeiten und muss feststellen, dass sich Aladdin perfekt in die Riege der hochkarätigen Musicals einreihen kann. Fantastische Kostüme, ein ständig wechselndes Bühnenbild und natürlich ein grandioses Orchester sorgten für einen wundervollen Abend. Die Bühne wurde kreativ genutzt, ständig verschwand etwas im Bühnenboden oder tauchte aus diesem auf. Lichteffekte, Nebel und Projektionen an den richtigen Stellen erzählen die Geschichte fantasievoll. Die Figuren sind authentisch und wie im Filmoriginal dargestellt. Besonders gefallen hat mir Dschinni, der zwar nicht komplett blau sondern im Gesicht Gold geschminkt war, aber toll gespielt war. Aktuelle Bezüge zu Politik und deutschen Fernsehsendungen (es wurden Parodien von Bundeskanzlerin Merkel und der Jury der Tanzsendung „Let’s dance“ eingebaut) sorgten für viele Lacher.
Als negative Kritik sind mir nur die Sprechanteile der Darsteller aufgefallen. Viele sind keine Muttersprachler, was manchmal zu Verständnisproblemen führte. Besonders der Darsteller von Aladdin sprach oft sehr schnell und verwaschen, sodass man seine Worte nur aus dem Kontext erraten konnte. Dies kann jedoch auch an der Akustik gelegen haben und bei einem Sitzplatz einer höheren Preiskategorie irrelevant sein.
Fazit: Wer sowieso Disney mag, Musicals nicht abgeneigt ist und gerne mal für einen Abend in die schillernde Welt von 1001 Nacht abtauchen möchte, darf Aladdin nicht verpassen. Ich kann es besten Gewissens an Groß und Klein weiterempfehlen und schon jetzt viel Freude dabei wünschen.
Fotos: privat (1) & Pixabay (2)