Ikarus-Festival in Memmingen

Über Festivals im Allgemeinen wurde hier neulich ja schon berichtet. Doch ich möchte euch nun über ein noch relativ unbekanntes, aber in meinen Augen überaus empfehlenswertes Festival informieren: Das Ikarus-Festival in Memmingen. Denn fast alle, denen ich davon erzählt habe, kannten das Festival nicht. Dabei kommen vor allem Liebhaber der elektronischen Musik hier voll auf ihre Kosten. Und da das Festival noch nicht sehr bekannt ist, locken ein mit super Künstlern besetztes Rahmenprogramm und günstige Preise immer mehr Freunde der elektronischen Musik ins Allgäu.

Aufmerksam geworden bin ich auf die Veranstaltung als ich gesehen habe, dass zwei meiner Lieblings-DJS (Andhim) dort auftreten. Da ich zuvor noch nie etwas von dem Festival gehört hatte, habe ich gleich recherchiert und herausgefunden, dass es im schönen Allgäu, genauer gesagt auf dem ehemaligen Militärflughafen in Memmingen stattfindet. Schnell konnte ich eine Truppe davon begeistern, mit mir dorthin zu fahren. Vor allem das die Besetzung mit bekannten Namen wie Andhim, Aka Aka, Alle Farben, Format:B, Fritz Kalkbrenner, Kölsch, Lexy & K-Paul, Monika Kruse, Tube & Berger und Worakls, um nur eine ganz kleine Auswahl der Künstler zu nennen, die man für vergleichsweise wenige 80€ an dem Wochenende sehen konnte, überzeugen auf ganzer Linie. Hinzu kamen 20€ pro Person für den Zeltplatz, was verglichen mit anderen bekannteren Festivals sicherlich ein angemessener Preis ist, vor allem wenn meiner Meinung nach vergleichbare Veranstaltungen wie das Parookaville (Weeze, NRW) mehr als doppelt so viel kosten. Das Ikarus zog in diesem Jahr knapp 25.000 Besucher ins Allgäu, während die Veranstalter des diesjährigen Parookaville mit knapp 60.000 Feierwütigen rechnen.

Da es mein erster Besuch auf einem Festival war, war die Vorfreude natürlich umso größer. Zugegebenermaßen lag das Festival nicht um die Ecke. Aber die jeweils 600 Kilometer Fahrt aus NRW und zurück haben sich gelohnt. Auf dem Zeltplatz war alles sehr entspannt und gut organisiert. Vor allem die Atmosphäre mit den vielen begrünten Hangars des ehemaligen Militärflughafens ringsherum gefiel uns allen. Aber auch auf dem Festival-Gelände fehlte es an nichts: Ess- und Trinkstände soweit das Auge reicht, Freiluft-Bühnen, Tanzflächen in den Hangars und ein eigens für das Festival aufgebautes Schwimmbecken ließen keine Wünsche offen. Wer wollte, konnte (gegen Gebühr) auch noch GO-Kart fahren oder einen Rundflug über das Allgäu machen. Auf sechs Bühnen aller Art gaben sich die internationalen Größen der elektronischen Musikbranche die Klinke beziehungsweise die Plattenteller in die Hand.

Blick über das Allgäu

Dass das Festival bisher eher im Süden des Landes und in Österreich und der Schweiz bekannt ist, zeigte sich daran, dass wir auf unserem Zeltplatz weit und breit die einzigen aus dem Westen Angereisten waren. Alles in allem hat sich der Besuch im Allgäu mehr als gelohnt und mir ist es ein Rätsel, wieso dieses Festival noch nicht nördlich der Donau bekannt ist. Auch landschaftlich lohnt sich die Reise ins Allgäu, welche auch problemlos mit einem Kurzurlaub in den Bergen verbunden werden kann.

Weitere Informationen und Fotos gibt es auf der offiziellen Seite.

Bilder: Eigene Aufnahmen