Kunst für lau
Als Kunsthistorikerin fällt mir immer wieder mit Schrecken auf, wie viele Leute selten oder gar nicht mehr ins Museum gehen. Dabei ist gerade das Angebot in Nordrhein-Westfalen sehr vielseitig und exklusiv. Vor allem die großen Städte wie Düsseldorf mit dem K20 und K21 sowie die namhaften Kunstmuseen in Bonn, Köln oder Duisburg bieten zahlreiche Ausstellungen für die unterschiedlichsten Geschmäcker. Leider muss gute Kunst heutzutage oft teuer bezahlt werden. Eintrittspreise von 15 Euro sind keine Seltenheit, wobei Sonderausstellungen zumeist nochmals zusätzlich bezahlt werden müssen und somit zwar potentiell Interessierte, aber zugleich Geringverdienende abschrecken. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, haben viele Museen schon vor einigen Jahren damit begonnen, kostenfreie Eintritte am jeweils ersten Mittwoch eines jeden Monats anzubieten sowie vergleichsweise günstige Jahreskarten.
Ein wichtiger Schritt, jedoch zu wenig, um auch weniger Kunstaffine für sich zu begeistern, dachte sich das Folkwang Museum in Essen. Dem Beispiel der großen Häuser der Kunstmetropolen wie London und Paris folgend, gewährt das Folkwang Museum seit Sommer 2015 die kostenlose Besichtigung ihrer Dauerausstellung. Die Schwerpunkte der Sammlung sind breit gefächert und zeigen einen kunsthistorischen Überblick der Gattungen Malerei, Bildhauerei, Installation und Fotografie aus den vergangenen zwei Jahrhunderten. Claude Monet, Pablo Picasso, Salvador Dalí, Jackson Pollock und Yves Klein sind dabei nur einige der zahlreichen zu nennenden begnadeten Künstler, die das Folkwang Museum zeigt. Das Museum liegt inmitten des Szeneviertels Rüttenscheid und ist sehr gut an die öffentlichen Verkehrsmittel angebunden. Zudem locken die zahlreichen Bars und Cafés, sodass ein verregneter Wintertag im Museum perfekt bei einem Tee ausklingen kann.