London calling

„When a man is tired of London, he is tired of life“ -dies sagte einst Samuel Johnson und ich kann es zu 100 % nachempfinden. Diesen Sommer war ich zum zehnten Mal in der Metropole an der Themse: London. Angefangen hat meine Begeisterung für diese Stadt mit einer Kursfahrt meines Leistungskurses Englisch im Jahr 2008. In den darauffolgenden Jahren habe ich es mit meiner Schwester zur Tradition gemacht, einmal im Jahr für ein verlängertes Wochenende zu

Bridge
Westminster Bridge in der Dämmerung

besuchen. Höhepunkt war mein achtwöchiges Praktikum am Rande der Stadt bei einer Marketingagentur. Jetzt könnte man meinen, dass ich nach so vielen Jahren schon jede Ecke der Stadt in und auswendig kenne. Dem ist aber nicht so, ganz im Gegenteil. Die Stadt hat für jeden Geschmack etwas zu bieten und verändert sich so schnell, dass es ständig etwas neues zu erleben und entdecken gibt. Ich habe hier meine drei Höhepunkte der Stadt aufgezeigt mit kleinen Geheimtipp, auch wenn es mir sehr schwer fiel, mich auf drei zu konzentrieren.

Westminster Bridge

Eine der wohl bekanntesten Brücken in London ist die Westminster Bridge im Westen der Stadt. Von hier aus hat man einen tollen Ausblick auf den Big Ben, den Houses of Parliament und der dahinter stehenden Westminster Abbey. Auf der anderen Flussseite ist das London Eye, ein großes modernes Riesenrad. Entlang des Flusses erkennt man wunderbar die Stadtsilhouette. Besonders faszinierend finde ich den Kontrast zwischen traditionsreichen Gebäuden und futuristischen Bürokomplexen, was generell das gesamte Stadtbild beherrscht. Auf der Brücke selbst herrscht immer viel Betrieb. Musiker, Hütchenspieler und natürlich Massen an Reisenden tummeln sich auf den Gehsteigen und bewundern den Blick auf die Stadt. Wenn es dunkel ist, sind die Gebäude wunderschön beleuchtet. Ich kann eine Schifffahrt auf der Themse, vor allem wenn es dämmert und nach und nach die Lichter angehen, nur wärmstens empfehlen.

Eine heranfahrende U-Bahn
Eine heranfahrende U-Bahn

Londoner U-Bahn

Die Underground – auch Subway oder Tube genannt – besteht aus 11 Linien, die durch Farben und Namen voneinander unterschieden werden. Das unterirdische Wirrwarr der U-Bahn ist beeindruckend. Teilweise braucht man mehrere Minuten, um von der Erdoberfläche zum Bahngleis zu gelangen. Viele Gänge, Rolltreppen und Aufzüge werden nur durch eine ausreichende Beschilderung zu keinem undurchschaubaren Labyrinth. Und dann kommt der Höhepunkt: Das eigentliche Bahn fahren. In der Bahn trifft man alles was die Multikulti-Stadt zu bieten hat. Neben dem Anzugträger sitzen Reisende und studieren hektisch den Fahrplan, gegenüber sitzt eine Gruppe Jugendlicher neben einer älteren Dame. Ich könnte stundenlang in der Bahn sitzen und einfach nur das Treiben und die Menschen beobachten. Man lernt hier so viel über die Stadt und ihre Bewohner. Was tragen sie, was unternehmen sie, wie vertreiben sie sich die Zeit in der Bahn? Kleiner Tipp: Eine Oyster-card, das ist eine aufladbare Fahrkarte. Lohnt sich, auch wenn man nur wenige Tage in London ist. An Automaten kann man neben Geldbeträgen auch Tageskarten darauf laden.

Lecker! Eine Auswahl an Cupcakes
Lecker! Eine Auswahl an Cupcakes

Hummingbird Bakery

Zugegeben, ein Cupcake ist nicht gerade britisch, gehört für mich aber einfach dazu. Bei jedem Besuch mit meiner Schwester kaufen wir uns Cupcakes, machen Fotos davon und genießen sie auf der nächsten Parkbank. Die Hummingbird Bakery war eine Empfehlung einer Freundin. Neben köstlichen Cupcakes gibt es dort auch wunderschön verzierte Torten und saftige Brownies. Das Geschäft läuft gut, neben seinem ersten Standort in der Portobello Road im berühmten Stadtteil Notting Hill (Der Portobello Road Market ist überfüllt und lohnt sich nicht – lieber in die Seitenstraßen verschwinden und die georgianischen Häuser bewundern!) gibt es in der Stadt fünf weitere Geschäfte. Meine Empfehlung: Der Vanilla Cupcake, ein Klassiker. Den Guss gibt es in verschiedenen Farben, der Teig ist simpel aber fluffig leicht und einfach nur „delicious“!

Fotos: Westminster Bridge: pixabay.com, andere: privat