#gehwählen – Mach dein Kreuz!

Heute ist Bundestagswahl und Jeder und Jede von uns, der/die wahlberechtigt ist, sollte Gebrauch von seinem Wahlrecht machen. In unserer Demokratie haben wir die Chance und das Recht selbst über die Zukunft unseres Landes und unsere Vertreter in der Regierung zu bestimmen und genau das sollten wir auch tun. Während der Wahlkampf eher unauffällig war und „Duelle“ vielerorts eher als „Duette“ tituliert wurden, hat sich in den Sozialen Medien und unter medienwirksamen Prominenten eine auffällige Bewegung zur Wahlmotivation gezeigt. Können Nichtwähler so dazu gebracht werden, sich aufzuraffen und in die Wahllokale zu gehen?

Warum wählen Menschen nicht? Weil sie zu alt und schwach sind, um sich um eine Briefwahl zu kümmern oder sie aufgrund ihres Alters geistig nicht mehr in der Lage sind, von ihrem Bürgerrecht Gebrauch zu machen? Dies scheinen Gründe zu sein, die man noch einigermaßen nachvollziehen kann. Aber was ist mit unserer Generation und der unserer Eltern? Warum beteiligen sich Menschen, die mitten im Leben stehen, nicht daran unser Land zu gestalten? Weil sie zu faul sind, weil sie sich hinterher lieber beschweren möchten, wenn nicht ihr Wunschwahlergebnis herausgekommen ist? Ist Unwissenheit und Uninformiertheit ein Grund nicht zu wählen? Nein, denn das ist im Grunde nichts anderes als Ignoranz und Betrug an seinen Mitbürgern. Es gibt genügend Möglichkeiten sich über die zur Wahl stehenden Parteien zu informieren: das jeweilige Wahlprogramm, Fernsehsendungen, Zeitungsartikel oder der Wahl-O-Mat. Niemand kann sich also herausreden und behaupten, er habe nicht gewusst, für welche Partei er seine Stimme abgeben soll. Sicherlich muss man sich Zeit nehmen, um sich zu informieren und muss schlussendlich eine Entscheidung treffen, was so manchem vielleicht schwerfallen mag, doch ist dies keine Ausrede nicht zu wählen.

Dass besonders Jung- und Erstwähler Probleme bei der Entscheidungsfindung vor der Wahl haben, ist verständlich. Es ist eine neue Verantwortung, die auf sie zukommt, bei der sie von ihren Familien und Freunden beraten werden können. In den letzten Wochen waren es aber vor allem sogenannte „Influencer“, die in den Sozialen Medien ihre persönliche Meinung zur Bundestagswahl kundgetan haben und dafür mitunter heftige Kritik haben einstecken müssen. So zum Beispiel der Pro Sieben-Moderator Thore Schölermann, der in einer live-Sendung dazu aufgerufen hat, nicht für die AFD zu stimmen. Durch diese öffentliche Meinungsbekundung, hat er seine objektive Rolle als Moderator verlassen und direkten Einfluss auf die Meinungsbildung seiner Zuschauer genommen. Anhänger der AFD haben ihn daraufhin bei der Medienanstalt Berlin-Brandenburg angezeigt. Schölermann war gezwungen, sich öffentlich zu entschuldigen. In einem facebook-Video erklärt er, dass er sich für seine Äußerung in seiner Funktion als Moderator entschuldigt, er sie als Privatperson aber weiterhin für absolut korrekt hält. So hat er eine Debatte losgetreten, inwiefern man sich als Fernsehmoderator persönlich äußern und Wahlempfehlungen geben darf.

Klare öffentliche Wahlempfehlungen geben auch prominente Damen wie Sophia Thomalla oder Lena, die sich beide für eine Wiederwahl Angela Merkels aussprechen. Auch die beiden stoßen sowohl auf Zuspruch als auch auf Widerstand. Menschen mit so vielen begeisterten Anhängern nehmen als „Influencer“ Einfluss auf jegliche Lebensbereiche ihrer Fans. Seien es Musik, Mode, Schminke oder eben auch die politische Ausrichtung. Da wir in einem Land leben, in dem jeder das Recht auf freie Meinungsäußerung hat, sollte es auch Prominenten erlaubt sein, sich politisch zu äußern. Inwiefern sich Fans von der Meinung ihrer Stars beeinflussen lassen, bleibt ja ihnen selbst überlassen. Feststeht, dass es besonders junge Menschen überhaupt auf das politische Geschehen aufmerksam macht und es ihnen vermutlich einen größeren Wahlanreiz gibt, wenn Prominente sie zum Wählen auffordern als wenn es ihre Eltern oder Großeltern tun.

Auf diesen Zug ist auch Elyas M´Barek mit seinem „Fack ju Göthe“-Team aufgesprungen. Die jungen Darsteller rufen zum Wählen und vor allem zum Wählen gegen Rechts auf. Das Video ist hier zu sehen. Egal wie die Wahl ausgeht, es ist unsere Bürgerpflicht wählen zu gehen und vor allem jungen Wählern deutlich zu machen, wie wichtig es ist, sich mit Politik auseinanderzusetzen und so die eigene Zukunft mitzubestimmen. Dass auch Prominente dabei letztlich eine nicht geringe Rolle spielen, dürfte in den letzten Monaten deutlich geworden sein.

Also, macht Gebrauch von eurem Wahlrecht und setzt ein Zeichen!

Foto: Pixabay, CC0-Public Domain