Lyrik statt Bier
Eine kleine Anekdote, die sich an einem Freitagabend zugetragen hat:
ich sitze auf einer Bank vor einem kleinen Laden im Künstler- und Kneipenviertel. Viele Leute stehen auf der Straße, trinken Bier, unterhalten sich, eine Band spielt entfernt. Ich warte auf Freunde. „Trinken Sie gar nichts? Oder etwas Süßes vielleicht?“ spricht der Mann – er ist mindestens doppelt so alt wie ich – mich an. Ich winke ab. „Ein Gedicht vielleicht?“ legt er nach und ich werde hellhörig. Lyrik sei ich nicht abgeneigt, entgegne ich und er beginnt nach einem Stift zu suchen. Wir haben beide keinen dabei. Für einige Minuten verschwindet er, kehrt mit einem Giddy-heft zurück und reißt eine Ecke raus. Kurz darauf schenkt er mir den Fetzen Papier mit einem Gedicht drauf.