Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding:

Der Titel verrät zunächst einmal nicht allzu viel über die mögliche Handlung, doch trifft er sie, wenn man den Film gesehen hat, sehr gut.

Natürlich hätte ich auch über einen der unzähligen Hollywood-Filme schreiben können. Doch gerade dieser deutsche Kultfilm ist einer, der herausragt. Er ist eine gelungene deutsche Produktion, die es definitiv zu würdigen gilt.

„Ist der geil“, diese Worte, die Kalle Grabowski (Ralf Richter), einer der Hauptdarsteller, über seinen neuen Mercedes verliert, spiegeln ziemlich genau das wieder, was ich mir immer wieder denke, nachdem ich den Film gesehen habe. Der Film spielt im schönen Ruhrgebiet, genauer gesagt in Unna, und handelt von dem inhaftierten Kalle Grabowski und dessen Komplizen Dirk, besser bekannt als Keek, einem kiffenden Gelegenheitsgauner. Die beiden führten vor vielen Jahren einen Banküberfall durch, bei dem nur Kalle erwischt wurde. Keek konnte mit der Beute flüchten und Kalle hielt gegenüber den Behörden dicht, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass er nach der Haft 90% der Beute erhält. Keek gibt ihm das Versprechen, hat aber Probleme, es zu halten: Den Großteil der Beute verpulvert er bei Pferdewetten oder durch seinen Drogenkonsum. Als schließlich der Tag der Entlassung immer näher rückt, wird Keek zurecht unruhig und unternimmt alles, um Kalles verschleuderten Teil der Beute zurückzubeschaffen. Um ihm einen neuen Mercedes zu besorgen, lässt Keek sich sogar dazu hinreißen, dubiosen Autohändlern Falschgeld unterzujubeln. Ob das wirklich gut gehen kann? Als Kalle dann auch noch vor seinem eigentlichen Entlassungstermin aus dem Gefängnis flieht und ausgerechnet bei Keek Zuflucht sucht, überschlagen sich die Ereignisse.

Der Film besticht vor allem durch seine Authentizität. Zugegebenermaßen ist die Sprache teilweise etwas vulgär und die Handlung ist nicht so komplex wie in anderen Filmen. Aber Bang Boom Bang schafft es, das Ruhrgebiet und dessen Bewohner real darzustellen, ohne sie dabei schlecht zu machen. Viele der Sprüche haben es längst in die Sprache meines Freundeskreises geschafft. Doch auch ein größeres Publikum begeistert der Film 18 Jahre nach der Veröffentlichung immer noch. Sonst würde ein Bochumer Kino diesen Film nicht noch jede Woche aufführen. Auch die Bang Boom Bang Tour zu ausgewählten Drehorten zieht heute noch regelmäßig viele Besucher an. Bang Boom Bang ist (und bleibt) deutscher Kult, der nicht durch Spezialeffekte, wie Hollywood sie verwendet, überzeugen muss, sondern durch die lockere und ehrliche Art der Schauspieler. Typisch Ruhrpott eben. Die Besetzung des Films kann sich ebenfalls sehen lassen: Ralf Richter, Til Schweiger, Diether Krebs, Alexandra Neldel und Martin Semmelrogge sind sicherlich dem ein oder anderen aus weiteren deutschen Filmen bekannt.

Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bang_boom_bang_logo.svg