Street-Art in Dortmund
Was hat Murales in einer Industriestadt wie Dortmund in Deutschland zu suchen?
Genau diese Frage stellte ich mir, als ich – dank eines zweiwöchigen Praktikums beim Verein Deutsche Sprache e. V. – im Juli dieses Jahres zu meiner Überraschung eine junge, dynamische Stadt entdeckte, die durch die vielen Graffitis an den Wänden, vor allem im Stadtzentrum, lebhaft gemacht wurde.
Wandmalereien in schwarz-weiß oder auch sehr bunt, mit weichen und sogar starken Farben, mit geometrischen Motiven oder mit Darstellungen von prächtigen Vögeln in den unterschiedlichsten und lebhaftesten Farbvarianten. Mal thematisierten sie politische und soziale Themen, mal emotioale und auf menschlicher Ebene – immer von Bedeutung und einzigartig.
Man könnte für Touristen eine Führung durch die Murales aufgrund der Schönheit der Zeichnungen machen, um die Künstler und ihre Techniken vorzustellen, denn wenn diese Wandmalereien sorgfältig gestaltet sind, können sie nicht nur unsere zeitgenössische politische und soziale Gegenwart erzählen, sondern auch mit der Fantasie die graue Farbe des Betons in den Städten allgemein verschönern.
Das Wandbild, das mich am meisten beeindruckte, war das der Künstlergruppe The London Police, die 2017 an der Wand des Königswalls den auf dem oben gezeigten Murales malte. Dieses hat mich sehr fasziniert, nicht nur wegen seiner Größe und der Farbvielfalt, mit der es erstellt wurde, sondern auch, weil es das erste Graffiti ist, das man beim Betreten des Stadtzentrums bemerkt. Dieses Graffiti drückt nicht nur das Gefühl der Lebendigkeit der Stadt aus, sondern macht den ersten Kontakt mit dem Stadtzentrum für Touristen zu etwas Unerwartetem.