The Office – Das Arbeiten in einem amerikanischen Büro

Michael Scott hält stolz seine Tasse mit der Aufschrift “world’s best boss” (weltbester Chef) in die Kamera. Die Tasse hat er selbst gekauft, denn er ist der festen Überzeugung, dass er der beste Chef ist, den man sich wünschen kann. Seine Mitarbeiter sind für ihn seine Familie, er selbst ist noch Junggeselle. Mit seinen unangebrachten Sprüchen, Witzen und Filmzitaten sorgt er seltener für gute Stimmung im Büro, sondern eher Genervtheit oder Ignoranz. Er überschätzt seine Fähigkeiten als Führungskraft und Unterhalter sehr, gibt jedoch nie auf, andere zum Lachen bringen zu wollen.

Seit Mitte Januar ist die US-amerkanische Sendung “The Office” nun auf dem kostenpflichtigen Streamingdienst Netflix verfügbar. Sie ist jedoch nicht neu auf dem Serienmarkt, sondern feierte seine Erstausstrahlung im Jahr 2005. Die Serie basiert auf dem gleichnamigen britischen Pendant “The Office”, die auch Vorlage zur deutschen Adaption “Stromberg” mit Christoph Maria Herbst ist. Gedreht ist die Serie als sogenannte Mockumentary, das bedeutet, dass es eine fiktionale Dokumentation ist. Ein Kamerateam begleitet die Mitarbeiter der Papiergroßhandelsfirma “Dunder Mifflin” in dem unbedeutenden Ort Scranton in Pennsylvania. In Einzelgesprächen werden zusätzlich zum Geschehen den Mitwirkenden Fragen gestellt. Im Laufe der Serie lernt man so die vielen Charaktere kennen, darunter auch Michael Scott, Vertriebsleiter. Ähnlich wie in anderen Serien liegt der Fokus auf 4 bis 6 Protagonisten, während man im Verlauf der Staffeln jedoch fast 30 Figuren näher kennenlernt.

Nur wenige Szenen finden außerhalb des Bürogeländes statt, der Fokus liegt auf den zwischenmenschlichen Erlebnissen während eines Büroalltags. Die Figuren sind teilweise vollkommen überspitzt dargestellt und die Erlebnisse stark übertrieben. Durch die Atmosphäre des Büros können sich jedoch viele mit Situationen identifizieren, was wohl ein Faktor für den großen Erfolg dieser Serie sein wird. Außerdem sind die Hauptfiguren sympathisch, sie wirken durch eigene Unsicherheiten, sich anbahnende Gefühlen zueinander oder Sinnkrisen nahbar und in ihrem Handeln nachvollziehbar.

Die insgesamt 9 Staffeln mit je 6-28 Folgen sind zu viel für einen Serienmarathon an einem verregneten Wochenende, haben aber definitiv Suchtpotenzial. Ist man einmal in der Welt von Dunder Mifflin drin, will man kaum noch raus und sind deshalb eine große Empfehlung von mir.

Foto: Netflix