Ein aberwitziges Theaterstück

Ich habe mich neulich nach langer Pause mal wieder ins Theater begeben:
Anfänglich in London im Jahre 1935 spielend, reist ein englischer, vom Leben eher gelangweilter, Mann namens Richard Hannay von London nach Schottland – das Besondere daran: er ist auf der Flucht. Denn nachdem er einen skurrilen Damenbesuch namens Annabella in seiner Wohnung empfing und diese Dame bei ihm ermordet wurde, ist er nun der Nächste auf der Liste der Mörder. Mit wenig Hintergrund zu den Geschehnissen und dem Auftrag nach Schottland zu reisen, den die Dame noch kurz vor ihrem Abtreten herausgebracht hat, macht er sich auf den Weg. Auf der Reise begegnet er weiteren skurrilen Menschen und gerät in weitere skurrile Situationen, die bis zum Ende der Inszenierung nicht abreißen wollen.
Wer das Stück noch nicht erkannt hat, sei jetzt von mir erlöst: es handelt sich um die Kriminalkomödie “Die 39 Stufen” von Kay Voges, welche im Dortmunder Schauspielhaus aufgeführt wurde. Den Ursprung findet das Stück im gleichnamigen Roman, einem Spionagethriller von John Buchan, der 1915 erschien und von Alfred Hitchcock 1935 zu einem Krimi verfilmt wurde.
Bei dem Theaterstück steht nicht die Handlung im Vordergrund, sondern das Drumherum. Nur vier Schauspieler schlüpfen in sehr viele Rollen (zu viele, um sie zu zählen), manchmal haben sie dafür nur einige Sekunden Zeit. Das ist schon sehr beachtlich. Im ersten Teil der Inszenierung war ich auch schwer begeistert vom Stück und habe viel gelacht. Im zweiten Teil wurde es mir jedoch zu viel – die Handlung und auch die Komik waren einfach zu langatmig. Der Humor wurde deutlich überzogen, dadurch dass Situationskomiken und scherzhafte Inhalte mehrfach wiederholt wurden (man wiederholt doch keine Situationskomik?!). Auch die Handlung streckte sich ins scheinbar Unendliche. Das fand ich doch sehr schade.
Allerdings hatte ich nach der Inszenierung direkt das Bedürfnis, den Krimi von Hitchcock zu sehen. Ich schaue mir gerne alte Filme an, die haben einen unglaublichen Charme. Der Film gefiel mir dann im Ganzen doch wesentlich besser.
Immerhin bekam das Theaterstück 2007 den Olivier Award in der Kategorie Best New Comedy. Es gibt für dieses Stück in Dortmund noch einen letzten Termin: Freitag, den 24.05.2013 um 19.30 Uhr im Schauspielhaus Dortmund. Wer Lust hat, sich dem aberwitzigen Stück hinzugeben, sollte sich schnell noch Karten dafür sichern.

Zuletzt möchte ich diesen Eintrag noch dafür nutzen, um mich von euch zu verabschieden. Dieses ist mein letzter Beitrag in diesem Blog, da nun neue Aufgaben vor mir stehen. Ich hatte eine ganze Menge Spaß und danke euch für das stetige Interesse an meinen Einträgen.
Paula und Lisa werden weiterhin für euch schreiben und euch vielleicht bald eine neue Mitsteiterin oder einen neuen Mitstreiter vorstellen können.

Alles Gute für euch

Emma