• Allgemein,  Film,  Rezensionen

    Reality-TV mal anders

    „This Is What a Feminist Looks Like“ steht auf Rachel Goldbergs (Shiri Appleby) T-Shirt, während sie auf dem Boden einer Limousine zwischen den Beinen vier hübscher Frauen liegt und ihnen Anweisungen für den Verlauf des Abends gibt. Denn Rachel ist Producerin von Everlasting, einer Kuppelshow, in der ein Junggeselle zwischen zwanzig attraktiven Frauen wählen darf.

  • Literatur,  Rezensionen

    Vom Blick hinter die Fassade

    Buchempfehlung Ove ist ein Mann, den man nicht zum Freund haben will. Kleinkariert, griesgrämig und pedantisch verbringt er seine Tage damit, seine Wohnsiedlung zu kontrollieren, Nachbarn auf ihre Vergehen hinzuweisen und ansonsten jegliche menschliche Interaktion zu vermeiden. Es ist eine Geschichte über einen alten, verbitterten Mann. Und es ist eine Geschichte über die Bereitschaft, hinter die Fassade eines Menschen zu blicken und dafür mit dem größten Geschenk belohnt zu werden: Liebe.

  • Allgemein

    Nutzt Eure Stimme!

    Vergangenen Sonntag hat ein Drittel der Franzosen für eine Präsidentschaftskandidatin gestimmt, die Multikulturalität ablehnt, den Islam mit Islamismus gleichsetzt und sich für die Einführung von Folter als Verhörungspraktik und die Todesstrafe ausspricht.

  • Allgemein,  Kultur

    Männlich, weiblich – was ist das eigentlich?

    Wie Mode- und Promifotographien völlig realitätsferne Vorstellungen über den menschlichen Körper vermitteln, habe ich in meinem letzten Beitrag bereits erörtert. Unzumutbar wird Werbung allerdings, wenn sie uns nicht nur vorschreiben will, wie wir aussehen, sondern auch, wie wir fühlen und denken. Gendermarketing nennt sich diese Strategie der Wirtschaft, die durch klischeebehaftete Produktgestaltung Geschlechter getrennt voneinander zum Kauf anregen möchte.

  • Kultur,  Spaß

    Ein bisschen Realität, bitte!

    Seit 2006 strahlt der Privatsender ProSieben alljährlich seine Erfolgssendung Germany’s Next Topmodel aus, in der große, dünne Frauen auf dem Laufsteg um die Wette rennen. Stark geschminkt und frisiert, mit nicht alltagstauglicher Kleidung und in übertriebenen Posen präsentieren sie sich in der Tradition einer Modewelt, in der einige wenige vielen anderen vorschreiben, was ästhetisch ist.

  • Allgemein,  Kultur

    (Alternative) Fakten zum Valentinstag

    Ob Single oder nicht, ich kenne wenige Menschen, die den Valentinstag tatsächlich ernst nehmen. Nach statistischen Angaben halten 66 % der Deutschen das Zelebrieren des 14. Februars für nervig – der Prozentsatz der Männer liegt noch einmal etwas höher. Dennoch laufen die Fernseher seit Wochen heiß vor Werbungen, die mit kitschigen Geschenken locken. Rund 30 Millionen Rosen transportiert die Lufthansa in den Tagen vor Valentinstag nach Deutschland. Und noch einmal so viele herzförmige Schokoladenpackungen rollen in dieser Zeit über das Förderband der Supermärkte.

  • Kultur

    Denkanstöße

    Die bekam ich neulich, als ich die Ausstellung Touchdown. Die Geschichte des Down-Syndroms in der Bundeskunsthalle in Bonn besuchte. Ich hatte mich bisher immer für einen Menschen gehalten, für den der Begriff Inklusion eigentlich kein Thema mehr ist, sondern ein selbstverständlicher Teil des Alltags. Und doch machte mir die Ausstellung meine vielen Vorurteile und festgefahrenen Verhaltensweisen im Umgang mit Menschen mit Lernschwierigkeiten bewusst.

  • Reisen

    Obruni bye, bye!

    So sehr ich Deutschland am Anfang vermisst habe, so sehr fehlt mir nun Ghana. Seit zwei Wochen bin ich wieder in der Heimat und muss sagen: Ghana hat mich vollkommen in seinen Bann gezogen. Die Menschen, die Landschaft, das Klima und selbst das für mich zu Beginn noch gewöhnungsbedürftige Essen haben mich in jeder Hinsicht für sich gewinnen können und ich blicke nun voller einzigartiger Erinnerungen auf die vier Wochen zurück.

  • Allgemein

    Arbeiten, wo andere Urlaub machen – Teil 2

    Kaum war ich aus dem Flugzeug gestiegen, schlug mir auch schon die ghanaische Sommerhitze entgegen. Zu dem Klimaschock kam schnell auch ein Kulturschock. Denn als Weiße fällt man hier auf. Während in der Hauptstadt Accra zwar noch einige europäische Gesichter zu sehen sind, ist man nur einige Kilometer weiter eine echte Besonderheit. Selbst an der Universität in Winneba, an der von Zeit zu Zeit auch Weiße ein Auslandssemester absolvieren, schauen die ghanaischen Studenten interessiert oder fragen, woher man kommt. Doch vor allem die Kinder geraten bei einer Weißen vollkommen aus dem Häuschen. Jeden Tag schaue ich in strahlende Kindergesichter, die mir zuwinken und „Obruni! Obruni!“ (Weiße! Weiße!) rufen.