Rezensionen
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„Open“ – Autobiografie von Andre Agassi
„Open“ – der Titel beschreibt die Autobiografie von Andre Agassi exakt. Es ist nicht nur das Titelbild, von dem uns Agassi mit offenem, klaren Blick anschaut. Es ist jedes einzelne Wort mit dem der ehemalige Tennisprofi Herz und Kopf öffnet und den Leser an seinem Leben teilhaben lässt. Ich gebe zu, dass ich mich nie zuvor für Tennis interessiert habe und auch nach der Lektüre der Autobiografie die Regeln noch nicht vollkommen verstanden habe, dennoch hat mich „Open“ in seinen Bann gezogen.
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Misantrophisches Kunstwerk – der neue Film von Roy Andersson
Die letzte Szene im neuen Film des schwedischen Regisseurs Roy Andersson macht sprachlos: Britische Kolonialsoldaten zwingen afrikanische Gefangene unter Gewalt in ein riesiges Kupferfass und bereiten darunter ein Feuer. Aus den Grammophon-Lautsprechern an der Metallkonstruktion ertönt daraufhin eine Melodie des Grauens – zur Unterhaltung greiser Zuhörer, die wortlos dastehen und das „Konzert“ bei einem Glas Champagner betrachten. Der Film trägt den Titel „Eine Taube sitzt auf einem Ast und denkt über ihr Leben nach“. Als ich ihn ansah, verließ an dieser Stelle ein weiterer Zuschauer den Kinosaal. Er war nicht der erste. „Viel Spaß noch!“, wünschte er allen und kündigte erbost an, sich bei der Kinoleitung über so ein Programm…
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„Vom Inder, der mit dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr, um dort seine große Liebe wiederzufinden“
Eine wahre Geschichte: Per J. Andersson erzählt die Geschichte eines Liebespaares, das sich Mitte der 70er-Jahre in Indien kennenlernt. Die Geschichte von Pikay, einem indischen Straßenkünstler, und Lotta, einer schwedischen Touristin, berührt das Herz und lässt auch hartgesottene Zweifler an die Kraft der Liebe glauben. Fasziniert von der indischen Spiritualität und Mystik empfindet Lotta schon früh eine tiefe Sehnsucht nach dem fremden Land. Im Oktober 1975 setzt sie sich hinter das Lenkrad eines grünen VW-Bullis und nimmt den Landweg nach Indien, ungeahnt dessen, dass ihr Leben schon bald auf dem Kopf stehen wird.
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Traumsammler
Abdullah ist zehn Jahre alt, seine Schwester Pari drei als ihr Vater mit ihnen die Reise durch die Wüste nach Kabul antritt. Abdullah und Pari verbindet eine innige Geschwisterliebe und umso tragischer wird ihre Trennung auf der Reise. Khaled Hosseini hat bereits mit „Drachenläufer“ und „Tausend strahlende Sonnen“ international Ruhm erlangt. „Traumsammler“ ist sein neuster Roman. Er ist sehr bewegend und eine Auseinandersetzung mit Hosseinis eigenen Wurzeln.
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Das Feengrottengeheimnis – Ein Thüringen Krimi
Romanempfehlung – Klappentext Nur noch diesen einen Abend, dann kann Jonas seine Fenja wieder mit nach Hause nehmen. Den ganzen Sommer hat sie als Fee verkleidet Besuchergruppen durch die Saalfelder Feengrotten geführt und abends für ihr Geologiestudium die Höhle untersucht. Doch am Morgen ist Fenja spurlos verschwunden, der Schlüssel zur Grotte liegt im Briefkasten und niemand glaubt Jonas, dass seiner Freundin in dem dunklen Stollensystem etwas passiert sein muss, nicht einmal, als Fenjas blutverschmiertes Handy auftaucht. Doch dann geschehen im Umfeld der Feengrotten plötzlich mysteriöse Morde. Jonas, der verzweifelt nach seiner Freundin sucht, gerät selbst unter Verdacht – und ins Fadenkreuz eines kaltblütigen Mörders. Denn der Geschichtsstudent rüttelt an einem dunklen…
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„Weiße Wölfe- eine graphische Novelle über rechten Terror“
Normalerweise kennt man die Bildergeschichten, auch Comics genannt, eher mit Superhelden oder Mickey Maus. Bunte Zeichnungen und Ausdrücke wie „Bam“ oder „Splash“ sind dort in vielfarbigen Sprechblasen zu sehen. Nicht zuletzt durch die amerikanische Erfolgsserie „The Big Bang Theory“ sind Bücher wie diese beliebt und bekannt. Doch auch diese Art von Literatur lässt sich nicht nur für lustige Abenteuergeschichten nutzen, wie der Chefredakteur des gemeinnützigen Recherchebüros „CORRECT!VE“, David Schraven, und der Illustrator Jan Feidt gezeigt haben.
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Jennifer Bentz – „Wenn alle Stricke reißen“ – Das Leben ist die beste Therapie
Während Jungautorin Jennifer Bentz in ihrem ersten Roman „Einfach mal klarkommen“ noch ihre eigenen Erfahrungen mit einem Burn-out und dem Aufenthalt in einer Nervenklinik verarbeitet, kreiert sie in ihrem neuesten Werk eine wunderbar skurrile und komische Geschichte um drei Frauen und ihr Leben in ihrer gemeinsamen „Psycho“-WG. Auf so eine Idee muss man erst einmal kommen: Weil ihr Therapeut sich in seiner Praxis erhängt, treffen die drei Patientinnen Vivien, Lea und Tine unfreiwillig im sonst so anonym gehaltenen Wartezimmer aufeinander – nicht ganz zufällig, wie sich später herausstellt.
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„So wie du bist“: wer ist hier eigentlich behindert?
Filmtipp. „So wie du bist“ ist keine Neuheit auf dem Filmmarkt, aber wer ihn noch nicht gesehen hat, sollte dies unbedingt nachholen. Die Mediathek des ORF stellt die deutsch-österreichische Koproduktion momentan konstenlos zur Verfügung. „So wie du bist“ erzählt die Geschichte einer Ex-Richterin, die die Verantwortung für eine junge Frau mit Trisomie 21 übernimmt. Die Richterin verursacht an ihrem letzten Arbeitstag – kurz bevor sie mit der Silbernen Ehrenzeichen der Stadt Wien ausgezeichnet wird – unter Alkoholeinfluss einen Verkehrsunfall. Der Fahrer des anderen Fahrzeugs liegt im Koma, seine Tochter Michalina muss am Wochenende betreut werden. Ihre Ehrennadel in Gefahr sehend, nimmt die Richterin Michalina bei sich auf.
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Jana Volkmann – „Fremde Worte“
Aus der Textlicht-Reihe des österreichischen Verlags edition atelier: Perfekt für jede Manteltasche Der Wiener Verlag edition atelier beschreibt seine Textlicht-Reihe selbst als „Literatur die unter die Haut geht und im Kopf bleibt“ – genau das macht Jana Volkmanns Geschichte „Fremde Worte“, jetzt erschienen in eben jener Reihe.
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Der ewige Zauber um Harry Potter
Für sie war es ein Traum, der ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt hat. Wo wäre sie heute ohne ihren Harry? Die Rede ist natürlich von Joanne K. Rowling. Mit ihren Büchern um den jungen Zauberlehrling begeistert sie nahezu die ganze Welt. Und auch mich! Ich fand erst spät zu dem Phänomen „Potter“, doch gab ich mich schnell dem Zauber hin und verschlang die Bücher gleich mehrere Male. Auch die gleichnamigen Filme waren ein weltweiter Erfolg, wenn auch häufig über die Qualität dieser Verfilmungen diskutiert wurde.