-
Kluge Stimme
Musiktipp Die Themen, über die Sookee rappt, haben wenig mit dem Image zu tun, das sich viele ihrer Rap-Kollegen zulegen, um zur harten Rap-Szene zu gehören. Die Berliner Rap-Musikern hat sich bewusst dafür entschieden, nicht die bekannten Klischees der Rap-Landschaft zu bedienen. Da, wo man vielen Rappern vorwirft, sexistische und homophobe Texte zu verbreiten, erhebt die queere Rapperin ihre Stimme gegen Sexismus, Homophobie, Rassismus und jede andere Form von Diskriminierung. Auch, wenn sie in den Anfängen ihrer Karriere auf den Zug aufgesprungen ist und viele der bekannten Klischees wiederholt hat, um Anerkennung zu bekommen, ist Sookee bewusst geworden, dass sie selber unter dem, was sie rappte, leidet. Seit diesem Wendepunkt…
-
Momente, die man nur kennt, wenn man seine Kindheit auf dem Land verbracht hat …
Ich hatte das Glück, die Vorzüge des Landlebens sowie die des städtischen Lebens kennenzulernen. Aufgewachsen auf dem Land, zog es mich nach der Schule zum Studium in die Großstadt – vom Rheinland in den Ruhrpott. Und obwohl ich mich mittlerweile zur echten Städterin entwickelt habe, bin ich doch auch sehr gerne Landei gewesen. Warum das so ist? Weil man folgende Momente eben nur kennt, wenn man in einem kleinen Dorf auf dem Land aufgewachsen ist:
-
Foodsharing: Lebensmittelretter auf Mission
Dass wir im Zeitalter der Verschwendung leben, ist mittlerweile (leider) überall angekommen. Ob es nun daran liegt, dass Verbraucher dazu veranlasst werden immer mehr zu kaufen, weil es angeblich zu einem modernen Lebensstil gehört oder ob es an der Methode vieler Produkthersteller liegt, entweder die Lebensdauer bestimmter Produkte bewusst einzuschränken (etwa bei Möbeln, Elektronik- und Haushaltsartikel) oder die Verbraucher mit sogenannten Wegwerfartikel (wie etwa Aluminiumpfannen, Teller, Tassen und Verpackungen) anlocken – wir mutieren immer mehr zu einer Wegwerfgesellschaft. Wo auf der einen Seite die Wegwerflaune steigt, hat sich auf der anderen Seite der Lebensmittelindustrie eine Organisation gebildet, die dagegen ankämpft. „Foodsharing“ heißt das Projekt, deren Mitglieder gegen Lebensmittelverschwendung im Einsatz…
-
„Nur zu Besuch“
Musiktipp Mit dem Hören von Musik können wir viele verschiedene Ziele verfolgen. Musik kann unsere Stimmung beeinflussen, uns traurig oder fröhlich stimmen, entspannen und ablenken oder zum Nachdenken anregen – Musik kann Balsam für die Seele sein. Sängerin Lina Maly vereint all diese verschiedenen Einflüsse in ihren Liedtexten. Die noch eher unbekannte Sängerin und Liedschreiberin ist ein Geheimtipp unter den deutschsprachigen Künstlern …
-
Lebst du noch oder bist du schon hyggelig?
Alle Jahre wieder veröffentlichen die Vereinten Nationen den World Happiness Report. Eine Liste, die aufzeigen soll, wo die Menschen am glücklichsten sind und am glücklichsten leben. Ein Glücksreport also, der unter anderem Daten aus den Sozialsystemen auswertet, den Grad an Korruption eines Landes untersucht und deren Menschen bezüglich ihrer Selbstwahrnehmung, ihrer Lebenserwartung und des sozialen Umfelds befragt. Von insgesamt 156 Ländern setzte sich zum dritten Mal Dänemark durch – sowohl die subjektive als auch die objektive Wahrnehmung, gemessen am Grad der Zufriedenheit, katapultiert Dänemark erneut an die Spitze der Rangliste. Was haben die Dänen, was andere nicht haben? Sie haben „Hygge“! Richtig, „Hygge“ ist das dänische Glücksrezept…
-
Hasskriminalität im Netz oder: Die digitale Rechts(un)ordnung
Täglich stoßen wir auf Beleidigungen, Morddrohungen und Hetze im Netz. Meist richten sich diese Äußerungen gegen Minderheiten, Schwache oder einfach nur gegen Andersdenkende. Schließlich lassen sich Falschmeldungen und Diskriminierungen unter der Decke der anonymen Welt des Internets ungeniert ausdrücken – so rutschen die „sozialen“ Medien schnell auf die asoziale Schiene. Würden sich die Verfasser solcher Nachrichten auch von Angesicht zu Angesicht, völlig enthemmt, dieser aggressiven Rhetorik bedienen? Und warum sind die Opfer dieser Hassbotschaften den Verfassern hilflos ausgeliefert? Befinden wir uns etwa in einer rechtsfreien digitalen Zone? Ein Münchner Rechtsanwalt will das so nicht akzeptieren …
-
„HDGDL und MB!“ – SMS für dich …
Was waren wir glücklich, als das neue Zeitalter der Kommunikation Einzug hielt: Wir konnten SMS verschicken! Was in Zeiten von WhatsApp oder Snapchat total öde klingt, war um das Jahr 2000 eine Sensation. Da hat man minutenlang an der Kurznachricht getüftelt, Sätze umgeschrieben und abstruse Abkürzungen verwendet, um nicht die 140 Zeichen einer SMS zu überschreiten – eine SMS kostete schließlich 19 Cent und beim Überschreiten der 140 Zeichen fing bereits eine neue an, die aus Kostengründen tunlichst zu umgehen war. So wurde dann oft aus dem emotionalen Gefühlsausbruch „HDGDL“ (Hab dich ganz doll lieb) ein „HDL“ und aus „Mausebärchen“ wurde eben „Maus“. Man wollte nun mal Buchstaben sparen, wo…
-
Ferdinand von Schirach: „Terror”
Buchtipp Nachdem ich bereits „Die Würde ist antastbar”, „Schuld“ und „Der Fall Collini“ begeistert gelesen hatte, wartete ich ungeduldig auf „den neuen Schirach“. Ferdinand von Schirach erzählt in klarer, präziser und intelligenter Sprache von fesselnden Gerichtsfällen. Jedes Wort sitzt, jeder Satz tiefgründig und fehlerfrei durchdacht. Leise und dennoch gewaltig. Geradezu mühelos scheint von Schirach die richtigen Worte zu finden. Kein Detail ist überflüssig, kein Sinn verfehlt. Der Berliner Strafverteidiger eröffnet den Lesern die Welt der Gerichtssäle: spannend, interessant und verständlich. Oft geht es um Verrat, Folter oder Mord und es sind die Protagonisten, die nicht stumpfe sondern markante Persönlichkeiten aufzeigen und den Geschichten dieses besondere Etwas verleihen. Mit „Terror“ traut…
-
Reisebericht: Istanbul
Teil II „Wenn die Welt nur aus einem Land bestünde, wäre Istanbul die Hauptstadt!“, stellte einst Napoleon fest. Nicht nur geographisch sondern auch geschichtlich sticht Istanbul heraus – und Geschichte, bekommt man nahezu an jeder Ecke geboten. Nachdem der erste Teil des Reiseberichts den vorerst letzten Halt in der Istanbuler Altstadt verzeichnete, gelangt man von dort aus auch am einfachsten zu dem historischen Topkapi-Palast, der viele Jahrhunderte lang als Wohn- und Amtssitz der osmanischen Herrscher diente (1465-1856)
-
Reisebericht: Istanbul
Teil I Als eine der ältesten noch bestehenden Städte der Welt beeindruckt Istanbul nicht nur mit ihrer drei-tausendjährigen Geschichte, sondern vor allem auch als ein Ort, an dem Tradition und Moderne aufeinandertreffen und das türkische Lebensgefühl gleichermaßen beeinflussen. Als einzige Metropole der Welt, die auf zwei Kontinenten liegt, stellt Istanbul – im wahrsten Sinne des Wortes – eine Brücke zwischen Asien und Europa dar. Sinnbildlich hierfür steht die Bosporusbrücke, die beide Teile Istanbuls, den europäischen und den asiatischen Teil, miteinander verbindet. Die Metropole bewegt sich zwischen islamischer Tradition und angesagter Metropole, zwischen Asien und Europa, zwischen Orient und Okzident. Einst Byzanz, dann Konstantinopel und letztendlich Istanbul – die Stadt am…