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Geht mehr ins Kino – in die kleinen!
„Zweimal Student, bitte“ – „Studententarife haben wir nicht. Parkett oder Loge?“, „Loge. Und zweimal Popcorn und Limo.“ – „28,50 Euro.“ Das ist der Moment, wo ich hinten rüberkippe. Achtundzwanzig Euro und fünfzig Cent? Ist das deren Ernst? Ich wollte einen Film sehen, etwas knabbern und eine Limo trinken und nicht den Kinosaal für mich alleine mieten. Deswegen gehe ich nicht mehr in die großen Kinos, ich habe etwas besseres gefunden. Besser und außerdem günstiger, persönlicher, schöner! Im Ruhrgebiet steht zum Beispiel im schönen Dortmund das sweetSixteen, das Programmkino des DEPOT.
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Leg doch mal `ne andere Platte auf!
Sie sind absolut unhandlich, haben nicht die beste Tonqualität und man muss sie in einem Geschäft kaufen oder auf dem Flohmarkt entdecken – Schallplatten. Das alles sind Gründe, sich heute keine Vinylplatte mehr zu kaufen und stattdessen viel bequemer die Musik herunterzuladen, aber das sind auch alles Gründe, sich genau deshalb mal wieder eine Platte anzuhören. Wer seine Musik im Laden kauft oder im Keller der Oma bzw. auf dem Flohmarkt nach einem besonderen Stück stöbert, der hört die Musik viel bewusster. So eine Schallplatte, die hört man nicht auf dem Weg zum Supermarkt oder beim morgendlichen Lauf im Park, die legt man in den Plattenspieler und hört – sonst…
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Komm, wir tanzen in den Mai!
Einen Maibaum vor das Fenster der Liebsten stellen, über ein Maifeuer springen und Maibowle trinken, das ist den meisten in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai wohl noch vertraut, anders schaut es aus mit den Riten der Walpurgisnacht. Walpurgisnacht – das ist eigentlich der richtige Name für den Tanz in den Mai. Natürlich gibt es dafür einen geschichtlichen Ursprung: es ist die Nacht vor dem Gedenktag einer Äbtissin aus England (710-779), die Walburga hieß.
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Tote tragen keine Karos
Ein kurzer DVD-Tipp. Ich habe lange nicht mehr so viel gelacht bei einem Film und so oft eine Szene zurückgespult, um sie noch einmal zu sehen und neues in ihr zu entdecken. In diesem Schwarz-Weiß-Film finden dutzende von Szenen aus Filmen der 70er und 80er sich mit neu gedrehten Sequenzen zu einem Schauspiel zusammen, das grotesk und hochamüsant ist. Die Dialoge, die durch den Flickenteppich aus Szenen entstehen, gehören zu den absoluten Höhepunkten des Films.
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Klasse! Wir singen
Was passiert, wenn an einem Wochenende eine Messe, ein Fußballspiel und 25.000 singende Kinder im Ruhrgebiet aufeinander treffen? Dortmund jubelt! Das 5:1 der Borussia Dortmund gehört ja mittlerweile zum guten Ton in der schwarz-gelben Stadt, aber dass der BVB Konkurrenz von 25.000 Schülern bekommt, das hatten wohl nur wenige erwartet.
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Die Frau, die an Doktor Fabian zweifelte
Ein DVD-Tipp. Paul ist Student. Er studiert Medizin und nimmt Drogen. Als der Kurier seines Drogenlieferants verschwindet, erhält er die Möglichkeit diese Aufgabe zu übernehmen. Paul nimmt eine Kostprobe von seiner Ware und endet daraufhin im Krankenhaus. Aus dem Krankenhaus haut er ab und erleidet in seiner Wohnung einen erneuten Zusammenbruch. Pauls Vater erfährt von den Vorfällen und beschließt, seinen Sohn zu retten: Er nimmt ihn mit, sperrt ihn in seinen Hundezwinger und gibt ihm den Arztroman „Die Frau, die an Doktor Fabian zweifelte“. Diesen soll er auswendig lernen, schließlich studiert er ja auch Medizin…
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„Und, spielen Sie eigentlich auch ein Instrument?“ – Leihinstrumente
„Und, spielen Sie eigentlich auch ein Instrument?“ – Ich hasse diese Frage! Meine musikalische Karriere begann früh. Im Kindergartenalter bekam ich zu Weihnachten eine Blockflöte geschenkt. Ein schönes Stück aus hellem Holz mit einer schönen roten Hülle drumherum. Ich habe gerne darauf gespielt im Musikunterricht. Auch die kleinen Auftritte haben mir gut gefallen, doch irgendwann kam ich in ein Alter, da ging Blockflöte nicht mehr. Ich wollte den großen Bruder, die Altblockflöte ausprobieren und landete bei der Querflöte. Die war wesentlich schicker, in Silber und klingt viel feiner. Aber leider bedient man dieses Instrument auch ganz anders als eine Blockflöte und das war das Problem: Ich habe keinen Ton herausbekommen.
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Im Gespräch mit Feridun Zaimoglu, dem Autor von „Kanak Sprak“ und „Liebesmale, scharlachrot“
Am Abend vor unserem Gespräch unterhielt Feridun Zaimoglu bei seiner Lesung den ganzen Saal mit seinen Büchern „Kanak Sprak“, „Liebesmale, scharlachrot“ und „Leyla“. Er plauderte aus dem Nähkästchen und warf einen Blick auf seine literarische Entwicklung. Am nächsten Morgen steht er wieder in einem Seminarraum in der Universität Dortmund, nach einer kurzen Raucherpause erscheint er immernoch entspannt zum Gespräch mit mir. Ein großes Bedürfnis von ihm zu diesem Zeitpunkt: Spaghetti Bolognese.
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„Hallo, Mister Gott, hier spricht Anna“
Dies ist nicht mein theologischer Beitrag zum Thema Papstrücktritt oder Fastenzeit, das ist eins meiner Lieblingsbücher. In „Hallo, Mister Gott, hier spricht Anna“ kommen schon Engel und auch mal Petrus vor, aber wer es nur als religiöse Kinderliteratur beschreibt, der verschweigt einiges. Das Spannende an diesem Buch beginnt schon bei dem Autor. Wer hinter dem Pseudonym „Fynn“ steht, ist immer noch unklar; Sydney George Hopkins war mal im Gespräch. 1974 erschien das Werk „Mister God, This Is Anna“ auf Deutsch und erfreut sich seither großer Beliebtheit – keineswegs nur bei Kindern und Jugendlichen.
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Helau, Alaaf, Narri-Narro… ja, was denn nun?
Es ist wieder so weit, die fünfte Jahreszeit beginnt. Das Feiern in bunten Kostümen mit Kamelle ist aber keineswegs eine neue Erfindung. Bereits vor 5000 Jahren wurden in Mesopotamien erste Vorläufer gefeiert. Etwas bekannter ist da schon der ‚Karneval’ bei den Römern. Das Fest wurde zu Ehren des Gottes Saturnus veranstaltet. Es gab ein öffentliches Gelage und Sklaven tauschten mit ihren Herrschern die Rollen. Was man angesichts der feucht-fröhlichen Feierei kaum glauben mag, es ist eigentlich ein Fest mit christlichem Ursprung. Zunächst wurde es vor allem in katholischen Gebieten gefeiert, mittlerweile findet man Jecken allerdings in vielen Städten und die konfessionelle Orientierung ist sehr in den Hintergrund gerückt.