Kultur
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„Mailand oder Madrid – Hauptsache Italien!“
So sagte es einst Nationalspieler Andreas Möller. Für mich als bekennender Freund der spanischen Kultur war es allerdings direkt klar, dass die Wahl auf Madrid fallen wird. Nachdem ich bereits mehrere Male Mallorca und das spanische Festland an der Costa Brava sowie Barcelona und das Umland entdecken durfte, wollte ich nun einmal das Landesinnere erkunden.
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Kennt Ihr sie noch, die Stadtbücherei?
Zwei bis drei Mal im Monat mache ich einen Abstecher in die Stadtbücherei meines Wohnortes. Ich liebe diese Atmosphäre, die ich irgendwo zwischen andächtiger Stille und aufgewecktem Stöbern verorten würde. Die Vertreter der ersten Gruppe sind meist Senioren, die der zweiten sind Kindern. Eine Altersgruppe, die dazwischen liegt, sucht man oft vergeblich. Entweder hat meine Generation den Anspruch entwickelt, die heimischen Bücherregale mit selbst erstandenen Werken zu füllen, oder – und das ist leider wahrscheinlicher – sie hat das Interesse am Lesen verloren.
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Deutsches Fußballmuseum in Dortmund
Denkt man an Museen, fallen einem sicherlich zunächst oft solche Orte ein, an denen man Kunstwerke von Picasso oder Zeugnisse der Evolution des Menschen beobachten kann. Doch mittlerweile ist die Auswahl an Museen so facettenreich wie unsere Menschheit selbst. Erfreulicherweise, wie man sagen muss. Denn seit knapp einem halben Jahr hat in Dortmund das Deutsche Fußballmuseum geöffnet und begrüßt Tag für Tag seine vielen fußballinteressierten Besucher.
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Ach, woanders is‘ auch scheiße!
Ein Teil meiner Familie kommt aus dem Pott, der andere aus Ostwestfalen. Dazwischen liegen nur wenige Kilometer und doch scheinen die beiden Regionen Welten zu trennen. Als ich kleiner war, vermied es meine Großmutter, mich im Ruhrgebiet besuchen zu kommen. Dort sei die Luft so dreckig, sagte sie. Wenn ich Omma mit zwei m aussprach, wurde höflich auf meinen Dialekt hingewiesen und meine teils kräftige Art zu Sprechen belächelt.
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Hej Göteborg
Wenn man an Schweden denkt, schwirren einem gleich Gedanken im Kopf umher: Stockholm, ABBA, Ikea, Elche, Köttbullar.. Doch Schweden ist weitaus mehr als Fleischbällchen und Möbel. Es ist vor allem ein Land, das vieles zum Entdecken bietet. Und das nicht nur in der schwedischen Hauptstadt Stockholm. Um ein bisschen schwedische Luft zu schnuppern, machten wir uns mit der Fähre auf zu einem Tagesausflug in die zweitgrößte Stadt Schwedens: Göteborg. Göteborg liegt an der Westküste und ist besonders als Universitätsstadt bekannt. 917.984 Einwohner leben in der Großstadt in der schwedischen Provinz.
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Dachau – ein Ort des Erinnerns und des Mahnens
Denkt man an München, fallen einem direkt eine Menge schöner Orten ein, die Jahr für Jahr eine große Masse an Touristen aus dem In- und Ausland anlocken: Der Viktualienmarkt, der Englische Garten und der Marienplatz sind sicherlich nur einige der vielen Aushängeschildern der bayerischen Landeshauptstadt. All diese Orte erfreuen sich reger Beliebtheit und sind weit über die Landesgrenzen Bayerns und Deutschlands bekannt. Weltweit in aller Munde ist ebenfalls das Münchner Oktoberfest, für welches sich jährlich Millionen Besucher aus der ganzen Welt auf der Theresienwiese versammeln. Hier wird ausgelassen getrunken, getanzt und in sonstiger Weise bis zum Exzess gefeiert. Dass gut 20 Kilometer entfernt ein anderer Ort liegt, der national wie…
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Zeit für Poesie…
„Der erste Poet in dieser Welt muss erbärmlich gelitten haben, als er den Bogen und die Pfeile zur Seite gelegt und versucht hatte, seinen Freunden zu erklären, was er innerlich gefühlt hatte, als er der Erhabenheit einer Abenddämmerung gegenüber sah“, stellte der libanesische Dichter und Philosoph Khalil Gibran, sehr poetisch, fest. Fest steht, dass Poesie nicht jedermanns Leidenschaft ist und sich oft gegen das Klischee zur Wehr setzen muss, gefühlsduselig, kitschig und eine Ansammlung von Sentimentalitäten verliebter Menschen zu sein. Doch für alle, die in Worte mehr sehen als bloße Zeichen auf Papier, gibt es den Poesie-Briefkasten!
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Wolfgang Beltracchi – Der Meisterfälscher
Mediathektipp „Ich habe über 100 Maler gemacht aus vier Jahrhunderten, das hat noch nie irgendjemand gemacht. Und ich habe niemals kopiert, ich hab’ wirklich in der Handschrift der Künstler gemalt, und wer kann das? Ich kenn’ keinen.“ – Wer das von sich selbst behaupten kann, muss ein Genie oder ein Größenwahnsinniger sein. Wolfgang Beltracchi scheint eine Mischung aus beidem zu sein. Wie und was hinter einem der wohl größten Fälle von Kunstfälschung steckt, zeigt die Dokumentations-Reihe Der Meisterfälscher auf 3sat.
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Plötzlich Deutschlehrer
Zwischen Ankunft in Deutschland und Anerkennung des Asylantrags liegen oft viele Monate. Asylbewerber haben in dieser Zeit keinen Anspruch auf einen offiziellen Deutschkurs. Deswegen sind derzeit Tausende Ehrenamtliche in ganz Deutschland im Einsatz, um Flüchtlingen die deutsche Sprache näher zubringen. In einigen Bundesländern wurden pensionierte Lehrer aufgerufen, sich wieder für den Unterricht zu rüsten. Verlage und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bieten eine Reihe von Handreichungen für den Anfängerunterricht mit heterogenen Lerngruppen an. Eines dieser Pakete trägt den dramatischen Namen „Erste Hilfe Deutsch“. Aber die Mehrheit der neuen Sprachpaten qualifiziert lediglich die Tatsache, dass das Deutsche ihre Muttersprache ist.
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Wenn man mit den Händen spricht… Von der auditiven- zur visuellen Wahrnehmung von Sprache
Interessiert beobachte ich seit einiger Zeit morgens am Bahnhof eine kleine Gruppe junger Gehörloser, die anhand der Gebärdensprache untereinander kommuniziert. Beeindruckt von der Ruhe und Natürlichkeit der Sprache (und spätestens nach dem Saarbrücker Tatort „Totenstille“), möchte ich mehr über die Sprache, die einen so ungezwungenen, ungekünstelten Eindruck auf mich macht, erfahren. Eine kurze Zusammenfassung wichtiger Informationen über die Gebärdensprache: