Rezensionen

  • Rezensionen

    Die Hüterin der Wahrheit – Skammerens Datter

    Filmempfehlung Die Fürstenfamilie des Königreichs Dunark wird ermordet aufgefunden. Nur Sohn Nicodemus hat überlebt, doch der ist ein Trunkenbold und wird des Mordes an seiner Familie beschuldigt. Er beteuert seine Unschuld, darum wird Melussina Tonerre, die auch die Beschämerin genannt wird, auf die Burg gebeten. Sie soll herausfinden ob Nicodemus tatsächlich schuldig ist. Als Tochter der Beschämerin hat auch Dina die besondere Gabe ihrer Mutter. Wenn sie den Menschen in die Augen sieht, sieht sie wofür sie sich schämen, außerdem kann sie den Menschen ins Gewissen reden und zwar mittels Telepathie.

  • Kultur,  Rezensionen

    Porträt einer Stadt – Christopher Isherwood

    Buchempfehlung Ein Brite in Berlin – Christopher Isherwood, dessen Namen viele heute vielleicht nur noch im Zusammenhang mit den Verfilmungen Cabaret und A Single Man kennen – hat mit seinem Berlin-Roman Goodbye to Berlin (1939) ein bleibendes Porträt einer Stadt geschaffen, die um 1930 von aufkeimender Fremdenfeindlichkeit, dem Abschied von der Dekadenz der 1920er Jahre, dem Verfall der Weimarer Republik und einer immer größer werdenden Kluft zwischen Arm und Reich gezeichnet war.

  • Kultur,  Rezensionen

    Tony Takitani

    Film- und Lesetipp Nachdem ich euch vor zwei Monaten den Film Toni Erdmann vorgestellt habe, geht es jetzt weiter mit dem nächsten: Tony Takitani. Nicht nur die Vornamen der beiden sind dieselben, beide zeigen das nackte Leben und Überleben, ohne Beschönigung – so wie die Realität eben manchmal sein kann. Tony Takitani ist die Verfilmung der gleichnamigen Kurzgeschichte des japanischen Autors Haruki Murakami. Sowohl Geschichte als auch Film bestechen den Betrachter mit einer puristischen Klarheit und bedrückender Simplizität.

  • Kultur,  Rezensionen

    Ferdinand von Schirach: „Terror”

    Buchtipp Nachdem ich bereits „Die Würde ist antastbar”, „Schuld“ und „Der Fall Collini“ begeistert gelesen hatte, wartete ich ungeduldig auf „den neuen Schirach“. Ferdinand von Schirach erzählt in klarer, präziser und intelligenter Sprache von fesselnden Gerichtsfällen. Jedes Wort sitzt, jeder Satz tiefgründig und fehlerfrei durchdacht. Leise und dennoch gewaltig. Geradezu mühelos scheint von Schirach die richtigen Worte zu finden. Kein Detail ist überflüssig, kein Sinn verfehlt. Der Berliner Strafverteidiger eröffnet den Lesern die Welt der Gerichtssäle: spannend, interessant und verständlich. Oft geht es um Verrat, Folter oder Mord und es sind die Protagonisten, die nicht stumpfe sondern markante Persönlichkeiten aufzeigen und den Geschichten dieses besondere Etwas verleihen. Mit „Terror“ traut…

  • Rezensionen

    “Captain Fantastic – Einmal Wildnis und zurück”

    Filmkritik Der ein oder andere wird bei dem Titel an einen Superhelden denken, der mit unmenschlichen Kräften auftrumpft und die Menschheit mit wehendem Umhang vor dem Bösen beschützt. Zugegeben: Schauspieler Viggo Mortensen verkörpert in seiner Rolle als Vater Ben auch in gewisser Weise einen Superhelden. Er lebt mit seinen sechs Kindern und seiner Frau mitten im Wald, führt sein eigenes Leben mit eigenen Regeln, Normen und Werten. Eine Aussteigerfamilie, die sich nicht vom Staat unterkriegen lassen will und Kapitalismus und Faschismus ablehnt.

  • Rezensionen

    Sin Nombre

    Filmtipp Wörtlich übersetzt bedeutet der Titel einer meiner Lieblingsfilme „Ohne Namen”. Klingt zugegebenermaßen erst einmal nicht sonderlich interessant. Der Untertitel Mit Gottes Hilfe oder an der Seite des Teufels verspricht jedoch schon deutlich mehr Spannung. Aber dieser Film ist nicht nur äußerst spannend, sondern berührt zugleich. 2009 veröffentlicht, wurde der Film vor allem in Deutschland nicht sonderlich berühmt. Die Beschreibung auf der Hülle der Blu-ray trifft es meiner Meinung nach sehr gut: „Ein packender Thriller, ein Gangster-Movie und zugleich eine berührende Lovestory“. Genau das macht diesen Film für mich aus. Doch nun zur Handlung:

  • Rezensionen

    Downton Abbey – Leben zwischen Verstand und Gefühl, Krieg und Frieden

    Serientipp Downton Abbey – ein ehrwürdiges Anwesen in der Idylle der englischen Landschaft. Seine Bewohner – mehr oder weniger ehrwürdige Menschen – getrennt in zwei Teile: oben und unten, Herrschaft und Dienerschaft. In diese längst vergessene Welt von strenger Etikette und festgefahrener Tradition nimmt uns die preisgekrönte Serie Downton Abbey mit und gewährt uns Eintritt in die langsam aber sicher bröckelnde Gesellschaft des Empires im frühen 20. Jahrhundert.

  • Rezensionen

    „Werther, der Werwolf“ – von den Leiden eines Gestaltwandlers

    Leseempfehlung Der junge Werther musste schon unter Goethes Feder eine ganze Menge leiden. Susanne Picard zwang ihn 2011 mit Die Leichen des jungen Werther in eine Zombie-Romanze und in Wolf G. Heimraths Roman Werther, der Werwolf (2011) muss er sich nun auch noch als Gestaltwandler mit wilden Vollmondnächten und Wolfsgeheul rumschlagen. Wie in der Vorlage liest der Leser auch in dieser Adaption in Briefen davon, wie Werther sein Herz an die holde Lotte verliert. Die altbekannten Figuren, Werthers Freund Wilhelm und sein Rivale Albert, sind natürlich auch dabei. Außerdem gibt es noch den verstorbenen Grafen von W.

  • Rezensionen

    Toni Erdmann – ein Film für die Welt

    Kinotipp Die meisten Filme zeigen Menschen, die auf der Suche nach sich selbst, dem Glück und Erfüllung sind. Wenige aber tun dies so wie Maren Ades Toni Erdmann – gleichzeitig zurückhaltend, realistisch und eindringlich. In einer alles andere als gewöhnlichen Mischung aus schamloser Wirklichkeitsdarstellung und märchenhaften Wendungen geht es um viel mehr als eine bloße Vater-Tochter-Beziehung. Der deutsche Film, der seine Premiere beim Filmfestival in Cannes feierte, zeigt, wozu die Oberflächlichkeit der Gesellschaft, Erfolgsdruck und fehlende zwischenmenschliche Nähe führen können. Und dennoch macht er Mut, dass zumindest ein kleines Schlupfloch aus der Entfremdung existiert.

  • Rezensionen

    Humor ohne Tabus

    „Mein Name ist Micky Beisenherz.“„Mein Name ist Oliver Polak.“„Und zusammen sind wir Micky Beisenherz…“„… und Oliver Polak.“ Die Sendung, die mit einem stumpfsinnigen Witz beginnt, entpuppt sich als Lichtblick der ansonsten sehr flachen Abendunterhaltung. Das Lachen der Anderen – Comedy im Grenzbereich ist unglaublich authentisch, oft trocken, zuweilen extrem, aber vor allem immer witzig.