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Arbeiten, wo andere Urlaub machen – Teil 2
Kaum war ich aus dem Flugzeug gestiegen, schlug mir auch schon die ghanaische Sommerhitze entgegen. Zu dem Klimaschock kam schnell auch ein Kulturschock. Denn als Weiße fällt man hier auf. Während in der Hauptstadt Accra zwar noch einige europäische Gesichter zu sehen sind, ist man nur einige Kilometer weiter eine echte Besonderheit. Selbst an der Universität in Winneba, an der von Zeit zu Zeit auch Weiße ein Auslandssemester absolvieren, schauen die ghanaischen Studenten interessiert oder fragen, woher man kommt. Doch vor allem die Kinder geraten bei einer Weißen vollkommen aus dem Häuschen. Jeden Tag schaue ich in strahlende Kindergesichter, die mir zuwinken und „Obruni! Obruni!“ (Weiße! Weiße!) rufen.
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Aus Alt mach Neu – Upcycling statt Wegwerfgesellschaft!
Jeder von uns kennt das und spätestens beim jährlichen Ausmisten der Wohnung wird es uns bewusst: Wir haben viel zu viele Dinge, die wir nicht gebrauchen können, wir werfen viel zu viel davon einfach in den Müll und wir kaufen immer weiter. Wer nicht gerade versucht, alte ungeliebte aber noch funktionstüchtige Gegenstände im Internet an den Mann zu bringen oder für einen guten Zweck zu spenden, der wirft häufig im Aufräumwahn alles weg. Das geht doch besser, umweltbewusster und weniger verschwenderisch, oder?
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Hasskriminalität im Netz oder: Die digitale Rechts(un)ordnung
Täglich stoßen wir auf Beleidigungen, Morddrohungen und Hetze im Netz. Meist richten sich diese Äußerungen gegen Minderheiten, Schwache oder einfach nur gegen Andersdenkende. Schließlich lassen sich Falschmeldungen und Diskriminierungen unter der Decke der anonymen Welt des Internets ungeniert ausdrücken – so rutschen die „sozialen“ Medien schnell auf die asoziale Schiene. Würden sich die Verfasser solcher Nachrichten auch von Angesicht zu Angesicht, völlig enthemmt, dieser aggressiven Rhetorik bedienen? Und warum sind die Opfer dieser Hassbotschaften den Verfassern hilflos ausgeliefert? Befinden wir uns etwa in einer rechtsfreien digitalen Zone? Ein Münchner Rechtsanwalt will das so nicht akzeptieren …
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Die USA haben einen neuen Präsidenten – Was heißt das für uns?!
Ich erinnere mich noch genau an den Wahlsieg von Obama vor acht Jahren: Selbst in Deutschland war die Freude über den neuen Präsidenten der USA riesengroß. Unser Englischlehrer hatte extra in der Nacht die Antrittsrede (damals noch auf Videokassette) aufgenommen, um sie uns am nächsten Morgen voller Freude vorzuspielen. Acht Jahre später ist die Stimmung nach der Wahl, auch in Deutschland, alles andere als euphorisch. Fassungslose, verärgerte und ängstliche Menschen, und das obwohl zwischen uns und den USA über 7000 km und der Atlantische Ozean liegen. Dennoch ist die deutsch-amerikanische Beziehung seit jeher eine besondere, wenngleich sie in der Vergangenheit einige Krisen durchstehen musste. Doch gerade nach dem Fall der…
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Empfehlungen für eine gelungene Städtereise
Mal eine kurze Auszeit vom Alltag nehmen, durchatmen und den Flair einer anderen Stadt genießen. So eine Städtereise hat schon was. Mit Billigfluglinien wie Ryanair und Easy Jet ist man schnell fast überall in Europa. Dann über Airbnb oder eine Hotelsuchmaschine ein günstiges Hotel gebucht und der Erkundung einer bislang fremden Stadt steht nichts mehr im Wege. Aber was genau muss man eigentlich in der Stadt gesehen haben? Was benötigt man wirklich, wenn man nur mit Handgepäck reist? Ich mache jedes Jahr mehrere Städtereisen. Dieses Jahr waren Barcelona, Helsinki, London, Mailand, Hamburg und – wenn man das mitzählen kann – meine neue Heimat Rostock an der Reihe. Die Erfahrung hat…
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Porträt einer Stadt – Christopher Isherwood
Buchempfehlung Ein Brite in Berlin – Christopher Isherwood, dessen Namen viele heute vielleicht nur noch im Zusammenhang mit den Verfilmungen Cabaret und A Single Man kennen – hat mit seinem Berlin-Roman Goodbye to Berlin (1939) ein bleibendes Porträt einer Stadt geschaffen, die um 1930 von aufkeimender Fremdenfeindlichkeit, dem Abschied von der Dekadenz der 1920er Jahre, dem Verfall der Weimarer Republik und einer immer größer werdenden Kluft zwischen Arm und Reich gezeichnet war.