Rezensionen
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Volksquerschnitt auf der „Süd“
Von Niklas (Gastblogger) Jeder kennt die „gelbe Wand“. Die Dortmunder Südtribüne ist die größte Fankurve Europas und gehört zugleich zu einem der erfolgreichsten Clubs der letzten Jahre. Seit klar wurde, dass über diese Wand ein Film entsteht – der ab jetzt in den Kinos läuft -, erwartete vermutlich jeder einen mit dem Sportlichen verknüpften Unterhaltungsfilm. Interessant ist, dass es genau das nicht geworden ist.
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Die Leichen des jungen Werther
Eine Parodie auf Goethes Die Leiden des jungen Werther? Das regt erstmal zu Spekulationen an: Wird hier die Liebestrunkenheit unseres stürmisch-drängerischen Helden auf die Schippe genommen? Oder die von der Leidenschaft Werthers angezogene, doch ihrem Ehemann zur Loyalität verpflichtete Lotte? Nein, Susanne Picard, die Autorin dieses Buches geht noch einen Schritt weiter. Denn Lotte ist in Wirklichkeit ein Zombie und in Wahlheim wird das Brot mit Knochenmehl gebacken.
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Der Komet im Cocktailglas
Der Komet im Cocktailglas ist ein Buch von Florian Freistetter, das sich ganz um die Wirkungen der Astronomie auf unseren Alltag dreht. Wer weiß schon so genau, wie Zeit eigentlich funktioniert? Ich erinnere mich noch daran, wie ich mir als junges Mädchen genau diese Frage stellte. Wie würden wir merken, dass eine Stunde vergangen ist, wenn wir keine Uhren hätten oder wenn wir nicht zählen könnten? Die Antwort ist simpel: gar nicht.
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Ein aberwitziges Theaterstück
Ich habe mich neulich nach langer Pause mal wieder ins Theater begeben: Anfänglich in London im Jahre 1935 spielend, reist ein englischer, vom Leben eher gelangweilter, Mann namens Richard Hannay von London nach Schottland – das Besondere daran: er ist auf der Flucht.
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Tote tragen keine Karos
Ein kurzer DVD-Tipp. Ich habe lange nicht mehr so viel gelacht bei einem Film und so oft eine Szene zurückgespult, um sie noch einmal zu sehen und neues in ihr zu entdecken. In diesem Schwarz-Weiß-Film finden dutzende von Szenen aus Filmen der 70er und 80er sich mit neu gedrehten Sequenzen zu einem Schauspiel zusammen, das grotesk und hochamüsant ist. Die Dialoge, die durch den Flickenteppich aus Szenen entstehen, gehören zu den absoluten Höhepunkten des Films.
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Die Frau, die an Doktor Fabian zweifelte
Ein DVD-Tipp. Paul ist Student. Er studiert Medizin und nimmt Drogen. Als der Kurier seines Drogenlieferants verschwindet, erhält er die Möglichkeit diese Aufgabe zu übernehmen. Paul nimmt eine Kostprobe von seiner Ware und endet daraufhin im Krankenhaus. Aus dem Krankenhaus haut er ab und erleidet in seiner Wohnung einen erneuten Zusammenbruch. Pauls Vater erfährt von den Vorfällen und beschließt, seinen Sohn zu retten: Er nimmt ihn mit, sperrt ihn in seinen Hundezwinger und gibt ihm den Arztroman „Die Frau, die an Doktor Fabian zweifelte“. Diesen soll er auswendig lernen, schließlich studiert er ja auch Medizin…
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Achteinhalb Jahre
Wer macht sich schon Gedanken über die letzten achteinhalb Jahre seines Lebens? Gerade in den jüngeren Jahren hat man doch nicht wirklich Lust, über die Erlebnisse der letzten 8,5 Jahre nachzudenken, oder? Wenn ich mir vorstelle, ich solle die Jahre zwischen dem 10. und dem 18. Lebensjahr resümieren, bekäme ich erst recht Schwierigkeiten, da ich das 18. Lebensjahr schon lange hinter mir gelassen habe. Aber warum auch sollte ich mich mit dieser Altersspanne auseinandersetzen? Was würde das bringen?
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Märchenstunde 2.0
Es ist ja offensichtlich in Mode gekommen, alte Märchen neu aufzulegen. Sei es als Buch, als Film oder als Fernsehserie. Zahlreiche Literaturwettbewerbe suchen nach den besten Märchen von heute, viele davon nach einer Neuinterpretation der altbekannten. Eigentlich kein Wunder, denn schließlich befinden wir uns im Grimm-Jahr.
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„Hallo, Mister Gott, hier spricht Anna“
Dies ist nicht mein theologischer Beitrag zum Thema Papstrücktritt oder Fastenzeit, das ist eins meiner Lieblingsbücher. In „Hallo, Mister Gott, hier spricht Anna“ kommen schon Engel und auch mal Petrus vor, aber wer es nur als religiöse Kinderliteratur beschreibt, der verschweigt einiges. Das Spannende an diesem Buch beginnt schon bei dem Autor. Wer hinter dem Pseudonym „Fynn“ steht, ist immer noch unklar; Sydney George Hopkins war mal im Gespräch. 1974 erschien das Werk „Mister God, This Is Anna“ auf Deutsch und erfreut sich seither großer Beliebtheit – keineswegs nur bei Kindern und Jugendlichen.
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Tarantino im Kino
Zur Zeit läuft der neue Tarantino im Kino – Django Unchained. Und wer sich bewusst einen seiner Filme ansieht, der weiß was er bekommt. Also widme ich meinen jährlichen Kinobesuch in diesem Jahr gerne diesem Ausnahmeregisseur. Quentin Tarantino selbst ist ja nicht gerade eine Augenweide, eigentlich sieht er noch nicht einmal gut aus, aber er ist ohne Zweifel ein echtes Genie (er hat immerhin einen IQ von 160) und – er ist Kult! Doch was macht seine Filme eigentlich so außergewöhnlich? Für mich ist die Antwort ganz klar.