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Afrika auf bald!
Liebe Geneviève, nach einem dieser unendlich erfüllenden Tage senkt sich die Sonne nieder. Ihre Strahlen reichen noch einmal in alle Richtungen, wie die starken Arme eines unbeholfenen Riesen, der einfältig den Abgrund hinter sich übersieht und den es in die dumpfe Leere reißt. Allerhand Tiere geben Geräusche von sich, wilde, domestizierte, nie gesehene? Eigentlich war ich abgeneigt, die Außenwelt auf dem alten Kontinent von mir und meinem Dasein hier im Nichts zu unterrichten. Doch nun ist dem anders: Seitdem die jüngsten Ereignisse zu meiner Kenntnis gelangt sind, kann das Leben dort oben nicht einfach der Vergessenheit anheimfallen. Mein gespaltener Geist strebt zurück nach Europa!
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The Office – Das Arbeiten in einem amerikanischen Büro
Michael Scott hält stolz seine Tasse mit der Aufschrift „world’s best boss“ (weltbester Chef) in die Kamera. Die Tasse hat er selbst gekauft, denn er ist der festen Überzeugung, dass er der beste Chef ist, den man sich wünschen kann. Seine Mitarbeiter sind für ihn seine Familie, er selbst ist noch Junggeselle. Mit seinen unangebrachten Sprüchen, Witzen und Filmzitaten sorgt er seltener für gute Stimmung im Büro, sondern eher Genervtheit oder Ignoranz. Er überschätzt seine Fähigkeiten als Führungskraft und Unterhalter sehr, gibt jedoch nie auf, andere zum Lachen bringen zu wollen.
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Gedicht zum Abschied an meine Heimatstadt
Tiefer Kessel,Weinberg dromrom,Und das grea U,Oh Stuttgart, dort hann i viel do. Die ersten zwanzg Johr hier verbracht,Jetzt gohds raus in die Welt.Ja so wird’s gmachd! Vermissen wärd i einiges,Den Blick auf den Fernsehturm,Eikaufa auf der Königstraß‘,Und die Brezl vom Bäggr ums Egg. Leider kann i hier ned immer bleiba,Adee Stuttgart,Mai erschdes hoim.
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Gran Canaria – Zwischen Dünen, Meer und Bergen
Die südlich gelegene Insel der Kanaren ist vielfältiger, als man auf den ersten Blick meint. Während auf der einen Seite der Insel vulkanische Landschaften vorherrschen, ist die andere Seite grün und bewachsen. Tolle Aussichtspunkte über Berge oder Meer gibt es über die ganze Insel verteilt. Über enge (und teils steile) Bergstraßen gelangt man zu den Aussichtspunkten, die teils auch an Wanderstrecken geknüpft sind. Die Insel hat mich sehr positiv überrascht und beeindruckt – ein kurzer Bericht über zehn Tage Gran Canaria.
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Die geheimnisvolle Sprache der Fruchtbarkeitssymbole
Der kritische Geist zeichnet den Menschen in seiner Einzigartigkeit aus. Durch die Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen zum Leben und Tod, sowie das Hinterfragen der Bedeutung der ihn umgebenen Welt, bildeten sich im Laufe der Jahrtausende Glaubenssysteme, welche versuchen die Antworten zu diesen Fragen zu liefern. Innerhalb der Glaubenssysteme hat sich eine Sprache von Zeichen und Symbolen herausgebildet, welche bis heute besteht.
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Angst, Angst und nochmals Angst
„Man kann so alt sein wie eine Kuh und lernt immer noch dazu!“ Was aber, wenn sich das Gelernte gar nicht in ein geregeltes Einkommen verwandeln will? Was, wenn selbst mit Ende zwanzig das Gefühl ausbleibt, endlich erwachsen geworden zu sein? Und was, wenn der Blick in die Familie suggeriert, mit allem viel zu spät dran zu sein? In all diesen Momenten spürt man nur eines: Angst. Ein Beitrag von Tatjana Kohler.
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„Die Stadt, in der es mich nicht gibt“ – Erzählte Zeitreisen von kaum zu überbietender Brisanz
Die Gegenwart durch Zeitreisen verändern; das, was man für würdig hält, optimieren – oder aber das, was sich nie hätte begeben dürfen, vereiteln. Bei alldem scheint es sich um eine Idee zu handeln, die in ihrem Kern seit jeher Gegenstand wissenschaftlicher Debatten, hitziger Auseinandersetzungen und nicht zuletzt sehnsüchtiger Träume gewesen ist. Unter Absehung von allen physikalischen oder philosophischen Implikationen, die sich diesem Komplex eingeschrieben finden, fragt sich, ob aus ihm überhaupt noch unterhaltsame Geschichten erwachsen können, ohne dem Unbegreiflichen anheimzufallen oder aber wohlbekannte Klischees zu reproduzieren und in Einförmigkeit abzudriften. Vermag das Zeitreisen als Katalysator von Erzählungen und fiktionalen Texten wirklich einen Effekt zu erzielen, der der Rede wert ist?…
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Der germanistische Amoklauf
Sprachen sind bei weitem die wichtigsten Träger kultureller Entfaltung und zugleich das wichtigste Element nationaler – übrigens auch persönlicher – Eigenheit. – Helmut Schmidt (1918-2015) Niemand weiß bis heute genau, warum ein Passagier am vergangenen Dienstag in der S45 um 18 Uhr 22 mit fünf Schüssen niedergestreckt wurde. Ich nehme selbst nur sehr selten eine Waffe mit, wenn ich öffentliche Verkehrsmittel benutze. Manchmal empfiehlt es sich aber aus Rücksicht auf die Mitreisenden, eine solche bei sich zu führen, wie die folgende Anekdote veranschaulicht. Als sein Psychotherapeut gelingt es mir vielleicht, ein wenig Licht auf die Motive des Täters, Flavius Wolbogen, zu werfen. Er hatte keine leichte Kindheit, damit fing es…
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Schreiben, Gedanken und Gefühle
Aufsätze zu schreiben gehört nicht wirklich zu meinen Lieblingbeschäftigungen. Oft empfinde ich das Schreiben langer Texte als träge oder ich verkompliziere meine Sätze so sehr, dass ich den roten Faden verliere. Und wenn ich mich nicht in einem Schreibfluss befinde, fällt es mir noch schwerer. Deswegen halte ich es heute kurz. Ich möchte mit dir ein Gedicht von mir teilen, das letztes Jahr, ich weiß nicht mehr wann, entstanden ist. Möge es dir, lieber Leser, einen Einblick in die Gedankenwelt einer unbekannten Person erschaffen.
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Zwischen den Jahren – wo ist das und wie komme ich dahin?
Die Weihnachtsfeiertage sind vorbei, die Schlemmerei hat ein Ende und der Christbaum hat auch seinen Zweck erfüllt. Die Geschenke wurden verteilt, Traditionen gepflegt und „Last Christmas“ kann nun wirklich niemand mehr freiwillig hören wollen. Die Plätzchen sind fast alle aufgegessen, der Adventskranz ist nur noch ein Elend aus Kerzenstummeln und womöglich ist man erleichtert, dass dieser ganze Trubel und die Familienbesuche nun vorbei sind. Jetzt beginnt eine seltsame Phase. Die Zeit „zwischen den Jahren“. Doch woher kommt dieser Begriff und was genau bedeutet er?