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„Nach der Ebbe kommt die Flut“ – Interview mit Musiker Max Embers
Deutschsprachige Musik ist im Radio im Kommen, auch wenn der Großteil der Titel immer noch auf Englisch ist. Dennoch sind Künstler wie Johannes Oerding, Bosse und Tim Benzko regelmäßige Hit-Garanten. Auch Bands wie die Toten Hosen, die Ärzte und Silbermond sind aus den Radios nicht wegzudenken – teilweise zeigen sie seit Jahrzehnten, dass Deutsch nicht nur traditionell die Sprache der Dichter und Denker, sondern auch die der Musiker ist. Silbermond-Frontfrau Stefanie Kloß sagte in einem Interview in der Unicum: „Es gibt ja nichts Intuitiveres, als in der Sprache zu singen, in der du auch sprichst und aufgewachsen bist. Deswegen finde ich es immer noch positiv, wenn Leute auf Deutsch texten…
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Über die moralische Wertung der Begriffe „alt“ und „modern“
Es ist ein durch und durch amerikanischer Ansatz, neue Dinge als „gut“, alte Dinge als „schlecht“ wahrzunehmen. Wenn etwas alt ist, schmeißt man es weg und kauft etwas Neues. Das ist eine konsumgetriebene Sichtweise, die mit der zunehmenden Technisierung des Lebens auch bei uns um sich greift. Ein Handy vom vergangenen Jahr hat keine so hohe Auflösung wie das Modell von heute – also muss es ersetzt werden. Warum? Den Zweck, zu dem man ein Handy gekauft hat – um zu telefonieren – können beide erfüllen. Abgesehen vom Auftrag der Werbung, minimale Verbesserungen an ihren Produkten als bahnbrechende Neuerungen zu verkaufen, steckt in vielen Köpfen unserer Zeitgenossen die Annahme, dass…
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Ein herbstlicher Sommer
Kurze Hosen, Eiscreme, Wassermelone und das Meer.Ach, wir lieben den Sommer sehr.Doch wo versteckt er sich dieses Jahr nur? Hinter der dicken Wolkendecke,dort wird er sein! Dieses Jahr kehrt der Sommerwohl erst im Herbst wieder heim. Michelle Steidle
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Das Deutsche Eck und seine Geschichte
Vor ein paar Wochen war ich an einem Wochenende in Neuwied und Koblenz. Anlass dafür war das Einlösen eines Weihnachtsgeschenks für ein Abendessen in einem Unterwasserrestaurant. Da dies in der Nähe von Koblenz liegt, haben wir es mit einer Stadterkundung kombiniert. Ich war zuvor noch nie in Koblenz außer am Hauptbahnhof, und dass, obwohl die Stadt nur eine Autostunde von meinem Heimatort entfernt liegt. Umso mehr habe ich mich darüber gefreut, sie endlich kennenzulernen. In Koblenz fließen die Flüsse Mosel und Rhein ineinander. Genau diesen Punkt, eine künstlich aufgeschüttete Landzunge, nennt man auch „Deutsches Eck“. Ich habe mich, als ich, umgeben von vielen Touristen, auf dem Platz stand, gefragt, warum…
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Schlamassel, Gemauschel, Mischpoke – Antisemitismus oder jüdisches Erbe?
„Jetzt aber mal Tacheles!“ – Es sind Ausdrücke wie diese, die ursprünglich aus dem Jiddischen stammen. Sie sind Teil unserer Alltagssprache geworden und werden oft in Form von Redewendungen verwendet. Das Wissen um ihren Ursprung ist jedoch nicht so verbreitet, wie man meinen könnte. Viele Begriffe wurden eingedeutscht und sind deshalb in ihrer Schreibweise nicht mehr klar als jiddisch erkennbar. Welche jiddischen Lehnwörter kennt das Deutsche und was bedeuten sie? Spielt die Wortwahl eine Rolle in unserem Umgang mit dem Judentum? Und wie steht es um den Antisemitismus? Kann er Spuren in der Sprache hinterlassen und diese weiter transportieren?
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„Les rêveries du promeneur solitaire“ – Teil II
Jean-Jaques Rousseau ist zweifellos einer der wesentlichen Autoren der Epoche der Aufklärung. Diese Rolle ist ihm zweifelsohne zuzuerkennen. Dabei suchte Rousseau in seinem Schaffen und Denken oftmals die Opposition zu seinen Zeitgenossen, was ihn als kritisch-reflektierten Gegenpol einer fortschrittsgewandten Gesellschaft charakterisiert. Neben seiner Kritik an dem Selbstverständnis der intellektuellen Elite und der Weiterentwicklung der hobbesschen Vertragstheorie, ist auch sein Einfluss auf die Erziehungspädagogik herauszustellen. Das aber wohl persönlichste Werk stellt Les rêveries du promeneur solitaire dar. (Teil I)
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Ein Sommerabend im Sauerland
Der Sorpesee gilt als eines der beliebtesten Ausflugsziele im Sauerland. Der Stausee, gelegen zwischen den Ortsteilen Langscheid und Amecke der Stadt Sundern, bietet eine Vielfalt von Freizeitaktivitäten für Besucher. Und so hat es auch mich am Wochenende in dieses herrliche Fleckchen Natur verschlagen.
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Das i-Tüpfelchen
Böse Zungen behaupten, dass dem Deutschen das Jammern in die Wiege gelegt sei und er über Generationen ein spezielles Hirnareal ausgebildet habe: den Jammerlappen. Wenn der Deutsche einmal doch den Gipfel der Glückseligkeit erreicht, so geschieht das nur im ganz Kleinen. Etwa mit dem Sahnehäubchen, der Kirche auf der Torte oder dem Tüpfelchen auf dem i. Gerade das i-Tüpfelchen hat mich seit frühester Kindheit beschäftigt. Allerdings nicht als rhetorisches Stilmittel – so hochbegabt war ich zum Leidwesen meiner Verwandtschaft auch wieder nicht. Sondern als Geschäftsname eines inzwischen verschwundenen Kurzwarenhändlers im ostwestfälischen Herford. Ich war noch ein Kindergartenkind und zählte die Minuten wie Stunden, in denen meine Mutter beim Kurzwarenhändler Stoffe…
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Drei Wochen als Pfarrer in Eisenach haben meine Sprache verändert.
Wenn ich zurückschaue, kommt es mir wie ein Traum vor. Vier Wochen lang war ich Stadtpfarrer in Eisenach und Pfarrer auf der Wartburg zu Eisenach. Die Burg gehört zur Annengemeinde in der Weststadt zusammen mit dem Ehrensteig und der Stiftung Annen, die von der Landgräfin Elisabeth gegründet wurde. Im Frühling 2021 hatte Corona das Land Thüringen noch fest im Griff. Es war kühl, oder sogar kalt für Monat März. Die Märzenbecher im Hainichen begannen spät zu blühen, aber dann um so reicher. Überall herrschte ein strenger Lock down. Die Geschäfte waren geschlossen, ebenso Gaststätten und Hotels. Nur die lebensnotwendigen Läden, wie Einkaufszentren, Lebensmittelläden und Bäckereien hatten geöffnet. Aber natürlich durften…
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Philosophie studieren im 21. Jahrhundert? Drei Vorurteile auf dem Prüfstand
Würden wir Studierenden auf Feiern, in der Bahn oder als flüchtigen Bekannten die weithin Smalltalk-affine Frage vorlegen, welchem Fach sie nun eigentlich verfallen seien, so gäben die meisten darauf eine ebenso wenig rechtfertigungs- wie in besonderem Maße ausführungsbedürftige Antwort: Physik, Jura, Medizin, Politik, Geschichte, Geographie und so fort. Alles sehr interessant – mitunter lohnt es sich, stolz zu sein, den eigenen Respekt auszusprechen, das Gespräch noch zu vertiefen – so mancher unter uns wäre gar geneigt, bei der einen oder anderen Disziplin seinen imaginären Hut zu ziehen, da ihm selbst ein entsprechender Abschluss aus einer Vielzahl von unerheblichen Gründen versagt bleiben musste.